Kurz vor Öffnung der Börsen in den USA kommt die Aktie der Wirecard AG ins Straucheln, verliert binnen Minuten über fünf Prozent an Wert. Dabei hielt sie sich gegen den Markttrend über Stunden im positiven Bereich – trotz neu vorgetragener Vorwürfe der Southern Investigative Reporting Foundation. Der neuerliche Kursrutsch verunsichert.
Über Stunden konnte die Aktie des Zahlungsdienstleisters Wirecard gegen den Markttrend leicht zulegen. Kurz vor Öffnung der Börsen in den USA allerdings rutscht das Papier merklich ab, verliert innerhalb weniger Minuten rund fünf Prozent an Wert. Die Verunsicherung unter den Anlegern in diesen Momenten ist enorm. Doch was ist der Grund für die Kapriolen?
Am Morgen war ein neuer Report der Southern Investigative Reporting Foundation (kurz: SIRF) erschienen. Autor Roddy Boyd stellt darin fest, dass bei Wirecard „etwas furchtbar falsch“ laufe. Er hängt seinen Report an der Maxime „follow the money“ auf. In seinem Blickfeld stehen die Geschäfte der Gesellschaft im Raum Asien-Pazifik, dabei insbesondere ein Geschäft in Indien. SIRF ist kein Unbekannter. Bereits im Januar 2018 hatte die von Roddy Boyd gegründete Southern Investigative Reporting Foundation Ungereimtheiten bei der Übernahme in Indien thematisiert. Der Bericht wurde als Short-Attacke gewertet und heftig kritisiert. Eine Reaktion des Marktes auf die neuerliche Veröffentlichung blieb aus und kann folglich nicht als Erklärung für den Kurssturz am Nachmittag herangezogen werden.
Auch ein vom Handelsblatt veröffentlichter Artikel ist ungeeignet, die Kursverluste zu erklären. Die Zeitung berichtet, die Ermittlungsbehörden in Singapur seien bisher nicht mit einem Rechtshilfeersuchen an die Staatsanwaltschaft München herangetreten. Nach wie vor sieht die Staatsanwaltschaft in der bayrischen Landeshauptstadt keinen ausreichenden Anfangsverdacht für eigene Ermittlungen begründet: „Die unterschiedliche Bewertung der Lage beruht darauf, dass wir in München sitzen und die Kollegen in Singapur, wo die Vorfälle stattgefunden haben sollen“, teilt die Staatsanwaltschaft laut Handelsblatt mit. „Ein Tatort in unserem Zuständigkeitsbereich ist bislang nicht erkennbar.“
Die jetzt zu beobachtenden Kapriolen sind im Ergebnis als normale Volatilität im höchst fragilen Handel mit Wirecard-Aktien zu werten. Nahezu täglich kommt es immer wieder zu kurzzeitigen Ausschlägen in der Notiz. Gestern stieg das Papier ohne nachrichtenrelevante Begleiterscheinungen um mehrere Prozent kurz vor Ende der Sitzung. Heute ging es – aus jetziger Sicht – ebenso kurzzeitig in die entgegengesetzte Richtung.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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