Die Aktie der Wirecard AG kollabiert am Montag im Frühhandel. Anleger lassen sich durch die neuste Einlassung des Unternehmens in der Nacht von Sonntag auf Montag in die Flucht schlagen. Das Papier rutscht um über 40 Prozent gen Süden. Bereits Ende vergangener Woche hatte das DAX-Unternehmen zwischenzeitlich Vierfünftel seines Wertes eingebüßt.
Wirecard hat in der Nacht von Sonntag auf Montag eine beachtenswerte Mitteilung gemacht: "Der Vorstand der Wirecard AG geht aufgrund weiterer Prüfungen derzeit davon aus, dass die bisher zugunsten von Wirecard ausgewiesenen Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insg. 1,9 Mrd. Euro mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen." Kurzum: Man geht davon aus, dass das Geld weg ist.
Neues aus Aschheim: #Wirecard geht davon aus, dass die Treuhandkonten "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit" nicht existieren. Abschlüsse müssen ggfs. korrigiert werden. Prognose gestrichen. Gespräche mit Banken laufen. Der Albtraum geht weiter. https://t.co/PFp8hnwf85 pic.twitter.com/s3jwVKk8Ea
— Leon Müller (@LeonTMueller) June 22, 2020
Im Frühhandel unter Druck
Noch investierte Anleger – bereits Ende vergangener Woche war die Aktie massiv unter Druck geraten – nutzen die Gelegenheit zum Ausstieg. Im Frühhandel bei Lang & Schwarz verliert das Papier zwischenzeitlich über 40 Prozent an Wert.
DER AKTIONÄR hatte Wirecard Mitte Mai (Ausgabe 21/20) angesichts der gestiegenen Risiken von der Empfehlungsliste gestrichen. Vor kurzfristigen Spekulationen, wie sie in derartigen Fällen immer wieder vorkommen, wird gewarnt. Dass sich der DAX-Wert in absehbarer Zeit nachhaltig erholt, ist angesichts der aktuellen Faktenlage wenig wahrscheinlich.