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Wird Facebook zerschlagen? Dann knallen bei den Anlegern die Sektkorken!

Wird Facebook zerschlagen? Dann knallen bei den Anlegern die Sektkorken!
Foto: Börsenmedien AG
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Martin Weiß 28.03.2019 Martin Weiß

Tech-Konzerne haben heute zu viel Macht über die Wirtschaft, unsere Gesellschaft, unsere Demokratie.“ Mit ihren Aussagen in einem Blog hat US-Senatorin Elizabeth Warren eine öffentliche Diskussion darüber entfacht, welche Gefahren von den Tech-Riesen ausgehen. In ihrem Beitrag fordert sie außerdem: „Amazon, Google und Facebook müssen zerschlagen werden!“ Aus Anlegersicht besitzt die Forderung Charme.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen oft Welten und niemand kann mit Sicherheit sagen, ob die Politikerin mit ihren Forderungen durchkommt und selbst wenn, wie eine Umsetzung aussähe. DER AKTIONÄR besitzt ebenfalls keine Glaskugel, trotzdem ist das Thema spannend.

Unverhoffter Geldregen

Erinnern Sie sich an Ebay und Paypal? 2015 erzwang Carl Icahn die Aufspaltung in Auktionsplattform und Online-Zahlungsabwickler. Aus Anlegersicht eine grandiose Idee, denn unter dem Dach von Ebay ging der Wert von Paypal unter. Seit dem IPO ist er hingegen sichtbar und die Aktie (von Paypal) seither um 181 Prozent gestiegen. Der Wert der ehemaligen Ebay-Tochter übersteigt heute mit 120 Milliarden Dollar den der Mutter (33 Milliarden) um ein Vielfaches.

Was also wäre, wenn Facebook tatsächlich aufgespalten und als separate Firmen fortgeführt würden? DER AKTIONÄR hat die Rechenmaschine angeworfen und für den Konzern ein Break-up-Szenario aufgestellt. Die Quintessenz: Für Anleger dürfte sich ein Sieg von Elizabeth Warren bezahlt machen.

Wild Card WhatsApp

In einem Zerschlagungsszenario zerfällt Facebook in die namensgleiche Plattform, WhatsApp und Instagram. DER AKTIONÄR bewertet die Foto-App mit mindestens 120 Milliarden Dollar. Instagram wird 2019 laut Morgan Stanley 16,2 Milliarden Dollar erlösen und profitabel sein. Bei einem Umsatzvielfachen auf Niveau des viel schwächeren Konkurrenten Snap (2019e: 8,7) ergeben sich sogar 142 Milliarden. WhatsApp ist eine Blackbox, doch was wir wissen: Die Messaging-App hat 1,5 Milliarden monatlich aktive Nutzer. Facebook zahlte 2014 55 Dollar je Nutzer (Kaufpreis: 22 Milliarden Dollar). Bei einer unveränderten Bewertung wäre WhatsApp mit 82,5 Milliarden Dollar anzusetzen. Selbst mit einem Abschlag (wegen der schwachen Monetarisierung) von 25 Prozent ergibt sich ein Wert von 62 Milliarden.

Bleiben Facebook und FB Messenger. Ohne Instagram und WhatsApp (niedriger Umsatzanteil) dürfte das Kerngeschäft 2019 um die 52 Milliarden Dollar erlösen und einen operativen Gewinn von 24,9 Milliarden Dollar abwerfen. Ohne die Töchter und die Cashposition kommt Facebook auf einen Wert von 249 Milliarden Dollar. Das EBITDA-Multiple von 10 erscheint vor dem Hintergrund der hohen Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn günstig, ein Wert von 15 (Alphabet 2019e: 18) wäre angemessen.

Keine Angst vor der Zerschlagung

Eine Zerschlagung von Big Tech würde enorme Kosten (zum Beispiel für Verwaltung) verursachen, den Anlegern aber wohl noch höhere Gewinne bescheren. Die Konzerne haben in den letzten Jahren Dutzende von Start-ups aufgekauft, von denen sich einige jetzt als Geldmaschinen erweisen. Das Problem: Diese Perlen finden sich nur unzureichend in der Bewertung der Mütter wieder und ein Spin-off könnte diese verborgenen Schätze heben. Aus dieser Sicht lautet das Fazit: Möge Elizabeth Warren gewinnen!

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.

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