Bayer-Chef Werner Baumann hat innovationsfreundlichere EU-Regeln angemahnt, um Fortschritte in der Biotechnologie zuzulassen und nicht abzubremsen. Europa müsse "weg von einem vor allem Risiko-vermeidenden Ansatz und hin zu einem Ansatz, der sich an den Möglichkeiten orientiert", so der Vorstandsvorsitzende.
Dies erklärte Baumann am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos. In Nordamerika werde dies viel besser gemacht als in der EU.
Baumann betonte zudem, dass Fortschritte in der Biotechnologie sehr wichtig seien, etwa für die Welternährung. Als Beispiel nannte er eine neue Maissorte, die niedriger wachse, weniger Wasser verbrauche und 20 Prozent mehr Ertrag bringe. "Das ist, was wir brauchen, weil wir Ackerland nicht vergrößern können, ohne natürlichen Lebensraum zu gefährden – es muss also über die Intensivierung gehen." Den Mais will Bayer 2023 in Nordamerika auf den Markt bringen. Durch seinen niedrigen Wuchs knicken die Pflanzen bei Starkwinden nicht so leicht um.
In der laufenden Woche konnte Bayer mit positiven News aus der Pharmasparte aufwarten. Daten aus der explorativen Post-hoc-Analyse aus der FIDELITY-Studie hat Bayer auf der Heart Failure Fachtagung 2022 der European Society of Cardiology vorgestellt. Demnach unterstreichen die Ergebnisse das Potenzial von Finerenon, die Inzidenz der Herzinsuffizienz-bedingten Hospitalisierung (HHF) zu reduzieren.
„Aufbauend auf den bestehenden klinischen Ergebnissen weisen diese neuen Daten auf das Potenzial von Finerenon hin, die Ergebnisse bei Patienten mit linksventrikulärer Hypertrophie, chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes, einer besonders gefährdeten Patientengruppe, zu verbessern", so Gerasimos Filippatos, Co-Autor der Phase-3-Studien FIDELIO-DKD und FIGARO-DKD.
Die Aktie von Bayer hat sich zuletzt stabilisieren können. Doch immer noch ist die Causa Glyphosat nicht vom Tisch. Anleger sollten das milliardenschwere Risiko nicht aus den Augen verlieren und weiter an der Seitenlinie bleiben.