Im vergangenen Jahr war die Aktie von Wells Fargo der Outperformer in der US-Bankenbranche. Mitverdient hat der langjährige Wegbegleiter der Bank, Warren Buffett. Im Zuge seiner seit mehreren Monaten laufenden Investitionsoffensive hat er sich aber nun von dem Bankkonzern getrennt.
Warren Buffett beendete im ersten Quartal seine langjährige Wette auf Wells Fargo, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht seiner Holding Berkshire Hathaway hervorgeht. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Berkshire meldete zudem neue Beteiligungen am Bankenriesen Citigroup und am Autokreditgeber Ally Financial.
Buffett trennte sich von seinen verbleibenden Wells-Fargo-Aktien, nachdem er diese Beteiligung, die einst die größte Aktienwette des Konglomerats darstellte, monatelang reduziert hatte. Der Milliardär begann vor drei Jahrzehnten mit dem Aufbau der Investition und lobte seit langem das Geschäft von Wells Fargo, dem er auch nach den ersten Skandalen im Jahr 2016 treu geblieben ist.
Der Ausstieg kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Wells Fargo-CEO Charlie Scharf weiterhin mit regulatorischen Altlasten zu kämpfen hat und Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz ergreift. Dazu gehören beispielsweise der Abbau von Arbeitsplätzen und die Prüfung möglicher Verkäufe von Geschäftsbereichen.
Buffett hatte den Vorstand von Wells Fargo öffentlich aufgefordert, keine Führungskraft von der Wall Street einzustellen. Obwohl Scharf eine Erfolgsbilanz bei der Führung von Kundengeschäften und deren Verbesserung durch Technologie vorweisen kann, war er auch beim Wertpapierriesen JPMorgan und zuletzt bei der Bank of New York Mellon tätig. Scharf einigte sich auch darauf, von New York aus zu arbeiten, statt vom Hauptsitz in San Francisco aus, was Buffetts Geschäftspartner Charlie Munger als „unerhört“ bezeichnete.
Es war schon länger vermutet worden, dass Buffett sich früher oder später bei Wells Fargo komplett zurückzieht. Die Aktie hat im laufenden Jahr zwar zwölf Prozent eingebüßt, im Vergleich zu den Peers (-19,8 Prozent) und dem S&P 500 (-16 Prozent) steht sie aber noch relativ gesehen gut da. Die Zinswende sollte zudem die Erträge erhöhen.
Investierte bleiben dabei und beachten den Stopp bei 36,00 Euro.