Seit Tagen geht bei der AKTIONÄR-Empfehlung ITM Power die Post ab, das Kursziel von einem Euro wurde inzwischen deutlich überschritten. Die Anleger scheinen mehr und den Deal mit dem Gasehersteller Linde einzupreisen. Doch die Luft wird allmählich dünner.
"Linde ist als global führendes Gaseunternehmen in der Tat der perfekte Partner, da sie über viel Wasserstoffknowhow verfügt, ITM Zugang zu ihrer globalen Kundenliste bietet und die Umsetzung von Großprojekten durchführt", erklärte First-Berlin-Analyst Dr. Karsten von Blumenthal gegenüber DER AKTIONÄR bereits im November letzten Jahres.
Für die Zukunft bestens gerüstet
Auf die Frage, welche Neuigkeiten oder Meilensteine in den kommenden Monaten zu erwarten sind, bezog sich von Blumenthal auf die Fabrik im britischen Sheffield: "Der größte Meilenstein wird der Bau und die Inbetriebnahme der gegenwärtig weltgrößten Fabrik für Elektrolyseure in Sheffield, Großbritannien, mit einer endgültigen jährlichen Kapazität von 1.000 MW. Außerdem sollten weitere größere Aufträge gewonnen werden", so der Analyst.
Sportliche Bewertung
ITM Power kommt inzwischen auf einen Börsenwert von rund 500 Millionen Euro. Für 2020 erwarten Analysten im Schnitt einen Umsatz von 6,4 Millionen Euro. De facto eine saftige Bewertung mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 78! "In den nächsten Jahren ist schnelles Wachstum ein sehr wichtiges Ziel, um zum global führenden Anbieter von Elektrolyseuren aufzusteigen", so von Blumenthal. "Daher dürfte ITM Power im Geschäftsjahr 2020 und den beiden Folgejahren wohl noch Verluste schreiben."
In der aktuellen Bewertung ist viel Fantasie eingepreist. AKTIONÄR-Leser fahren seit Ausgabe 23/2019 mit und liegen seitdem rund 160 Prozent im Plus und sollten nun einen Teil der Gewinne vom Tisch nehmen. Das Chartbild ist klar überhitzt.