Die Aktie von Washington Mutual verliert zum Handelsauftakt in Frankfurt 60 Prozent auf 0,05 Euro. Der am Montagabend veröffentlichte Bericht des unabhängigen Prüfers hat die Spekulation auf einen warmen Geldregen platzen lassen. Die Aktionäre werden voraussichtlich leer ausgehen.
Am Montagabend hat der Prüfer Joshua Hochberg seinen Bericht über die Zerschlagung von Washington Mutual und den anschließenden Verkauf an JPMorgan vorgelegt. Das Ergebnis ist eindeutig. Obwohl der damalige Ablauf zwar "nicht optimal" gewesen sei, habe es seiner Ansicht nach keine unzulässigen Absprachen oder andere Verfehlungen gegeben.
Massiver Verkaufsdruck
Der Bericht wurde am Montagabend nach Börsenschluss in New York veröffentlicht, so dass der Aktienkurs dort nicht mehr reagieren konnte. Zur Handelseröffnung am Dienstag in Frankfurt stürzte der Kurs um 60 Prozent auf 0,05 Euro ab. Der Verkaufsdruck ist nachvollziehbar, denn die Aktionäre hatten letztlich diese Untersuchung initiiert und auf ein anderes Ergebnis gehofft.
Aktionäre gehen leer aus
Aus dem 353 Seiten umfassenden Bericht geht relativ unmissverständlich hervor, dass die WaMu-Aktionäre wohl leer ausgehen werden. Es ist nun zu erwarten, dass das Konkursgericht dem vorliegenden Sanierungsplan zustimmen wird. Damit würden dann auch laufende Klagen fallengelassen werden, auf die sich die Hoffnung der WaMu-Aktionäre stützte.
Chancen drastisch verschlechtert
Der vorliegende Untersuchungsbericht hat der Spekulation um Washington Mutual einen herben Dämpfer versetzt. Auch wenn noch keine endgültige Entscheidung vorliegt, so haben sich die Perspektiven für die WaMu-Spekulanten rapide verschlechtert. Das Risiko eines Totalverlustes hat sich gleichzeitig erhöht. Kurzum, der WaMu-Lotteriespielschein wird sich wohl als Niete entpuppen.