Am Montag zum Wochenauftakt hat die DIC Asset AG überraschend gemeldet, dass sich das Unternehmen 20,15 Prozent am Gewerbespezialisten WCM gesichert hat. Der Einstieg wirft eine Reihe von Fragen auf, die der Frankfurter Immobilienkonzern in den nächsten Wochen beantworten muss. Bis dato sind die Aussagen zu diesem Deal sehr vage.
Noch keine Gespräche
Nach Aussage eines Unternehmenssprechers hat die DIC Asset die WCM-Aktien "über mehrere Vehikel gekauft und gepoolt". Jetzt wolle man das Gespräch mit dem WCM-Management suchen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. "Derzeit gibt es keine Planung für ein Aufstocken der Beteiligung", so der Sprecher. Auf die Frage des AKTIONÄR, warum man sich dann zu 20 Prozent an WCM beteiligt habe, hieß es: "WCM ist ein gutes Unternehmen mit einem ähnlichen Geschäftsmodell."
Verlustvorträge in Gefahr
Von Seiten der WCM gibt es bisher noch keine Aussagen zum Einstieg von DIC Asset. Es ist anzunehmen, dass Vorstand Stavros Efremidis genauso überrascht wurde wie die Börsen-Community. Er dürfte sich vor allem fragen, wie sich DIC Asset einen größeren Einstieg vorstellt, ohne die enormen steuerlichen Verlustvorträge von WCM (circa 500 Millionen Euro) nicht zu gefährden. Bei einer Beteiligung zwischen 25 und 50 Prozent reduziert sich der nutzbare Verlustvortrag anteilsmäßig. Ab 50 Prozent plus eine Aktie verfällt dieser.
Noch sind die meisten Fragen offen. DER AKTIONÄR bleibt am Ball.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier/Basiswert investiert.