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02.05.2021 ‧ Emil Jusifov

Warren Buffett teilt gegen Neo-Broker und Spacs aus und stellt seine Nachfolger vor

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Berkshire Hathaway

Zum ersten Mal fand die gestrige Hauptversammlung von Berkshire Hathaway nicht in Omaha statt, sondern in Los Angeles, der Heimatstadt von Warren Buffetts langjährigem Partner Charlie Munger. Die zahlreichen Buffett-Fans und Aktionäre verfolgten die Veranstaltung diesmal virtuell über das Internet. Und die beiden Altmeister hatten viel zu erzählen.

Warren Buffett präsentierte sich deutlich optimistischer als noch im letzten Jahr. Die Wirtschaft sei insgesamt in einer guten Verfassung, da sie mithilfe außerordentlicher Maßnahmen gerettet wurde. Und davon profitiere auch seine Investmentgesellschaft.

Berkshire steigerte seinen operativen Gewinn im Vorjahresvergleich um satte 20 Prozent auf 7,02 Milliarden Dollar. Zudem hat Berkshire über 6,6 Milliarden Dollar in den Rückkauf eigener Aktien investiert und somit deutlich weniger als noch im Q4 2020 (9 Milliarden Dollar). Auch die Erlöse lagen mit 64,6 Milliarden Dollar über den erwarteten 63,7 Milliarden.

Buffett findet weiterhin zu wenig Übernahmeziele und kritisiert Neo-Broker

Die Cashreserven von Berkshire kletterten im Q1 auf 145 Milliarden Dollar. Buffett selbst sprach davon, dass er "70 bis 80 Milliarden Dollar" gerne in die Hand nehmen würde, um neue Deals abzuschließen. Er finde jedoch nach wie vor zu wenige interessante Übernahmeziele. Das liege unter anderem an den Private-Equity-Firmen, die die Bewertungen in die Höhe treiben würden. Aber auch an dem Hype rund um die Börsenmäntel, die sogenannten Spacs.

Die Private-Equity-Unternehmen hätten im Gegensatz zu Berkshire zu kurze Sicht und würden sich bereits nach rund fünf Jahren von ihren Beteiligungen wieder trennen. Bei Spacs sei die Haltedauer oft noch kürzer. "Das ist ein Killer. Die SPACs müssen ihr Geld in der Regel in zwei Jahren ausgeben, so wie ich es verstehe. Wenn Sie mir eine Waffe an den Kopf halten, um in zwei Jahren einen Deal abzuwickeln, dann würde ich das natürlich tun."

Generell sei der "Impuls zu zocken" noch nie so groß gewesen wie jetzt. In diesem Kontext hatten Buffett und sein Partner Munger auch wenig für den Neo-Broker Robinhood übrig: "Es ist ein sehr bedeutender Teil der Casino-Gruppe geworden, die in den letzten anderthalb Jahren die Börse für sich entdeckt hat", sagte Buffett.

Robinhood, das gebührenfreien Handel mit Aktien bietet, hat eine Rekordzahl junger Privatanleger in der Coronakrise angezogen. Die Kritiker wie Buffett und Munger werfen Robinhood vor, den Börsenhandel zu gamifizieren, um junge und unerfahrene Investoren über seine App zu locken.

Buffett stellt Nachfolger vor

Im Rahmen der Hauptversammlung stellte Buffett auch seine Nachfolger vor, die sich später den Fragen der Aktionäre und Journalisten stellten. Greg Abel (leitet aktuell die Energiesparte von Berkshire) und Ajit Jain (Chef der Versicherungssparte) werden eines Tages die Geschäftsführung des Konzerns übernehmen.

Das Portfolio sollen die Investmentmanager Ted Weschler und Todd Combs eines Tages übernehmen. Bereits jetzt managen sie laut Buffett jeweils rund zehn Prozent des 282 Milliarden schweren Portfolios von Berkshire.

Buffetts Statements zu den neuesten Transaktionen

Buffett äußerte sich auch zu seinen letzten Investments. Er bereue nicht seine Airlines-Anteile abgestoßen zu haben. "Die Branche hat eine beträchtliche Menge Geld und ihre Ertragskraft verloren ... internationale Reisen kommen nicht mehr zurück", so Buffett. Zudem verteidigte er seine Ölbeteiligungen wie Chevron. Der Verkauf einiger Apple-Aktien im letzten Jahr sei aber möglicherweise ein Fehler gewesen.


Nach den starken Quartalszahlen überzeugte Buffett auch mit seinem Auftritt in der Hauptversammlung. Er lenkt nach wie vor die Geschicke von Berkshire, ist bestens über alle wirtschaftsrelevanten Themen informiert und ist trotz seines hohen Alters auf der Höhe des Geschehens.

Die B-Aktie der Holding eilt aktuell von einem Rekordhoch zum nächsten und kommt seit Jahresanfang mittlerweile auf eine positive Performance von über 20 Prozent. Investierte Anleger bleiben der Buffett-Aktie treu.

Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2)

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Wenn Warren Buffett und Charlie Munger zur Berkshire-Hathaway-Hauptversammlung bitten, hört die gesamte Finanzwelt gebannt zu. Zehntausende pilgern zu dem jährlich stattfindenden Happening. Dort erklären Buffett und Munger ihre Investmententscheidungen, äußern sich zur weltwirtschaftlichen Lage und geben intime Einblicke in ein Denken, das Buffett zum größten Investor aller Zeiten gemacht hat. Daniel Pecaut und Corey Wrenn haben quasi stellvertretend für ihre Leser regelmäßig die Aktionärstreffen beim „Orakel von Omaha“ besucht und mitgeschrieben. „University of Berkshire Hathaway“ ist das Skript von 20 Jahren Omaha. Die Autoren zitieren die wichtigsten Aussagen der Investment-Gurus, ordnen ein und erklären Hintergründe. Ein geniales „Tagebuch“ für alle Buffett- und Munger-Fans und ein unverzichtbarer Ratgeber für alle Value-Investoren.

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Autoren: Pecaut, Daniel Wrenn, Corey
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ISBN: 978-3-86470-618-9

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