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04.11.2024 Andreas Deutsch

Warren Buffett: Das 325-Milliarden-Dollar-Rätsel

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Berkshire Hathaway

Was ist bloß mit dem besten Investor aller Zeiten los? Warren Buffett kann nicht aufhören, Gewinne zu realisieren – dabei stört es den 94-Jährigen offensichtlich auch nicht groß, dass er weitere Kurssteigerungen verpasst. Der Cashberg von Berkshire Hathaway ist astronomisch. Jeder fragt sich: Hat Buffett einen Plan?

Alle kennen den Buffett-Spruch: Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn alle ängstlich sind. Das Motto hat den Großmeister des antizyklischen Investierens zu einer Legende und einem der reichsten Menschen gemacht. Bei einem Cashbestand von mittlerweile 325 Milliarden Dollar kann man Buffett aber nicht mehr bloß ängstlich nennen, panisch trifft es da schon deutlich besser.

Die Beteiligung an Apple hat Berkshire Hathaway in diesem Jahr um 60 Prozent reduziert. Seit Buffetts Einstieg hat ihm die Position 30 Prozent im Jahr beschert, während der S&P 500 jährlich um 15 Prozent gestiegen ist. Nun gibt sich Buffett lieber mit viereinhalb Prozent Rendite bei amerikanischen Staatsanleihen zufrieden.

Die Legende selbst schweigt sich seit Monaten aus. Im Mai auf der Hauptversammlung von Berkshire deutete Buffett steuerliche Gründe für den Verkauf der Apple-Aktien an. Allerdings werde der iPhone-Konzern die größte Position bleiben. Damals gab es auch den letzten Kommentar zum Cashberg. „Berkshire hat es nicht eilig, das Geld zu investieren, es sei denn, wir glauben, dass wir etwas tun, das nur ein sehr geringes Risiko birgt und uns viel Geld einbringen kann”.

Angst vor einem Dip ist ein möglicher Grund für Buffetts Verkäufe. Nicholas Colas, Mitbegründer von DataTrek Research, sieht zwei weitere. „Buffett könnte bald die aktive Portfolioverwaltung abgeben, um seinen Nachfolgern Freiraum zur Umgestaltung des Berkshire-Portfolios und Überprüfung des Aktienrückkaufprogramms zu ermöglichen“, so der Analyst in einer Studie. „Er könnte aber auch ein oder mehrere große Akquisitionen ins Auge gefasst haben und beschafft Kapital.“ Das allerdings sei aufgrund von Buffetts Alter und der geplanten Nachfolge weniger wahrscheinlich.

Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2)

Klar, der S&P 500 ist mit einem 2025er-KGV von 21 recht üppig bewertet, allerdings gibt es immer Aktien, die ins buffettsche Value-Schema passen. Die AKTIONÄR-Empfehlung General Motors zum Beispiel kommt aktuell auf ein 2025er-KGV von 5, das historische KGV liegt bei 6,3. Vermutlich wird die Welt nie den wahren Grund für Buffetts Verkäufe erfahren. DER AKTIONÄR tippt, dass es zu seiner Nachfolgeregelung gehört. Cash is king jedenfalls ist für alle anderen Anleger kein guter Tipp.

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