Das turbulente Schlussquartal an den weltweiten Aktienmärkten hat vielen Banken den Jahresausklang verhagelt. Speziell das Geschäft mit dem Wertpapierhandel hat gelitten. In den USA mehren sich nun die Stimmen, die vor einer Fortsetzung der Flaute warnen. Hierzulande könnte das speziell für die Deutsche Bank enorme Konsequenzen haben.
Daniel Pinto, Chef des Unternehmens- und Investmentbankings bei JPMorgan, hat beim Investorentag des Instituts am Dienstag vor weiteren Rückschlägen in seiner Sparte gewarnt. Der Handel mit Wertpapieren sei zu Jahresbeginn nur langsam gestartet, hinzu käme eine allgemeine Zurückhaltung der Kunden. Im ersten Quartal rechnet er daher mit einem Rückgang der Handelsumsätze um deutlich mehr als zehn Prozent.
Auch Goldman-Sachs-CEO David Solomon hatte sich kürzlich skeptisch geäußert und für das Handelsgeschäft einen schwächeren Jahresstart als im Vorjahr in Aussicht gestellt.
Böses Omen für die Deutsche Bank
Dass sich die Deutsche Bank der anhaltenden Flaute entziehen kann, gilt als unwahrscheinlich. Laut einem Handelsblatt-Bericht rechnen Experten dort ebenfalls mit einem 15-prozentigen Rückgang der Einnahmen im Wertpapierhandel. Das ist in doppelter Hinsicht brisant: Zum einen steht die Investmentbanking-Sparte seit längerem unter besonderer Beobachtung – angesichts durchwachsener Erfolge sollen einige Großinvestoren bereits einen weiteren Rückzug aus dem Geschäft fordern.
Zum anderen hat Vorstandschef Christian Sewing für das laufende Jahr deutliche Verbesserungen bei der Profitabilität versprochen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die erste Wasserstandsmeldung im Rahmen der Q1-Zahlen am 26. April. Gelingt bis dahin keine Besserung, könnten die Diskusion über eine Fusion mit der Commerzbank erneut Fahrt aufnehmen – zumal sich inzwischen auch Großaktionär Cerberus mit der Vorstellung anfreunden könnte.
Aktie auf der Watchlist
Das Umfeld für die Deutsche Bank bleibt anspruchsvoll, ein schneller Schub bei der Profitabilität ist nicht in Sicht. Hinzu kommen hausgemachte Probleme. In dieser Gemengelage rät DER AKTIONÄR weiterhin vom Einstieg bei der Deutschen Bank ab. Speziell aus charttechnischer Sicht ist derzeit die Commerzbank die bessere Alternative.