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Walt Disney: Neuer Ärger und das gleich doppelt

Walt Disney: Neuer Ärger und das gleich doppelt
Foto: nikkimeel / Shutterstock
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22.06.2023 ‧ Max Gross

Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück - so kann die Lage des aktuell in Schwierigkeiten steckenden Unterhaltungsriesen Walt Disney beschrieben werden. Machten vor ein paar Tagen noch vielversprechende Kinostarts Mut, hat das House of the Mouse bereits mit neuen Schwierigkeiten zu kämpfen: Nach dem Abgang der Finanzchefin wird ein weiteres Vorstandsmitglied das Unternehmen verlassen. Außerdem droht der neue Pixar-Film Elemental zu floppen.

Nach dem nur mäßig erfolgreich als einvernehmlich kommunizierten Abgang der langjährigen Finanzchefin Christine McCarthy, tatsächlich soll ein Streit mit CEO Bob Iger Grund für ihren Ausstand gewesen sein, verlässt nun ein weiteres, hochrangiges Mitglied des Vorstandes den Unterhaltungskonzern. Wie gestern bekannt wurde wird auch Latondra Newton, Chefin für Gleichstellungsfragen (Diversity Management), das Unternehmen verlassen.

Newton ist nach einer Karriere beim japanischen Autobauer Toyota 2017 zu Disney gestoßen und war maßgeblich an der Implementierung diversitätsoffener Maßnahmen beteiligt. Dazu gehörten neben internen Bemühungen in Gleichstellungsfragen auch die Öffnung von Film- und Serienerzählungen für diversitätssensible Inhalte.

Das aber hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Walt Disney zunehmend ins Visier konservativer US-Amerikaner geraten ist und einen Teil seines Publikums verprellt hat. Nur ein Beispiel des Kulturkampfes, in den sich Disney mit dieser Strategie manövriert hat, ist die Kontroverse um die Realverfilmung von Arielle. Die Besetzung der Hauptrolle mit Halle Bailey hat zu anhaltenden Diskussionen um die vermeintliche "Wokeness" des Konzerns geführt.

Gerüchten zufolge soll auch Latondra Newton, die in den Vorstand eines noch nicht genannten Unternehmens wechseln wird, in Streit um die strategische Ausrichtung des Konzerns mit CEO Bob Iger geraten sein. Eine unbestätigte Vermutung: Bob Iger könnte in Diversitätsfragen auf die Bremse getreten sein, um nicht noch ein größeres, eher konservatives Publikum zu verschrecken.

Der um Walt Disney entbrannte Kulturkampf zeigt immer häufiger auch finanzielle Auswirkungen. Nachdem schon im vergangenen Jahr der Pixar-Film Lightyear gefloppt war, mit einem Einspielergebnis von 226 Mio. Dollar verpasste der Animationsfilm den Breakeven, droht nun auch Elemental eine "Box-Office Bomb" zu werden: Am verlängerten Wochenende spielte der Familienfilm weltweit magere 56 Mio. Dollar ein. Die Produktionskosten sollen sich auf 200 Mio. Dollar belaufen haben.

The Walt Disney Company (WKN: 855686)

Walt Disney ist keine laufende Empfehlung von DER AKTIONÄR. Das boomende Freizeitgeschäft kann nicht über die aufgrund des anhaltenden Kulturkampfes um Walt Disney operativen Schwierigkeiten im Streaming- und Filmgeschäft hinwegtäuschen. Dementsprechend gibt es schlicht vielversprechendere Alternativen, beispielsweise Netflix.

Angesichts er anhaltend schwachen Kursentwicklung ist die Aktie unverändert nur etwas für Antizykliker, die das 52-Wochen-Tief bei 84 Dollar als möglichen Stopp beachten sollten.

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