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Walt Disney: Endspurt im Zoff – auch Elon Musk mischt sich ein

Walt Disney: Endspurt im Zoff – auch Elon Musk mischt sich ein
Foto: Ringo Chiu/ZUMAPRESS.com/picture alliance/dpa
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Martin Mrowka 03.04.2024 Martin Mrowka

Ab 19 Uhr deutscher Zeit treffen sich die Aktionäre der Walt Disney Company zur Hauptversammlung. Diese dürfte recht turbulent verlaufen. Gleich mehrere Großinvestoren kämpfen seit Wochen gegen den Chef und die Strategie des Konzerns. Auch Elon Musk mischt sich ein und versucht einen rechtsgerichteten Investor in den Aufsichtsrat zu hieven.

Für den Unterhaltungskonzern wird die Hauptversammlung zur Nagelprobe. Die Hedgefonds Trian Fund Management und Blackwells Captial kritisieren die Strategie des derzeitigen Managements und haben Gegenkandidaten für den Verwaltungsrat (Board of Directors) aufgestellt. Mit dem Norwegischen Staatsfonds und T.Rowe haben sich allerdings wichtige Aktionäre hinter Disney-Chef Bob Iger gestellt. Auch die Fondsgesellschaft BlackRock unterstützt Insidern zufolge das Management. Das Ergebnis der Abstimmung auf der Hauptversammlung ist dennoch nicht sicher.

Auch Elon Musk hegt Groll gegen den Disney-Chef. Obwohl der Tesla- und Twitter-Chef kein Disney-Aktionär ist, wittert er offenbar ein Geschäft und unterstützt den aktivistischen Investor Nelson Peltz. Letzterer steht mit seinem Trian Fund Management auch im Fokus bei Ermittlungen wegen Marktmanipulation und Insiderhandel, die die McWhorter Foundation anstrebt. Der Milliardär könnte auf der HV den Kampf um Stimmrechte bei Walt Disney verlieren und damit eine weitgehend einseitige Fehde mit dem Medienunternehmen und seinem Vorstandsvorsitzenden verlieren.

Musk schrieb am Mittwoch auf X, dass Peltz, der CEO von Trian, auf jeden Fall im Disney-Vorstand sitzen sollte", und äußerte sich damit nur wenige Stunden vor der HV zum Kampf der Aktivisten um die Stimmrechte.

Am Dienstag hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Disney genügend Unterstützung von den Aktionären erhalten habe, um die Anfechtung des Vorstands durch Peltz' Trian Fund Management zu überwinden. Andere Quellen berichten, dass wohl elf von zwölf Disney-Direktoriumsmitglieder ihre Positionen beibehalten werden. Eine Anfechtung von Trian in Bezug auf Führung und Strategie könne entsprechend abgewehrt werden.

Der unmittelbare Anlass für Musks Beiträge auf der Plattform X (vormals Twitter) war ein anderer milliardenschwerer aktivistischer Investor: Bill Ackman. Dieser ist zwar nicht direkt in den Streit um den Disney-Vorstand verwickelt, veröffentlichte aber auf X einen langen Beitrag, in dem er die US-Regulierungsbehörde aufforderte, den Streit um den Disney-Vorstand zu untersuchen. 

Ackman sagte, dass die Börsenaufsichtsbehörde untersuchen sollte, wer die Ergebnisse der Disney-Abstimmung (die noch gar nicht abgeschlossen ist) weitergegeben hat. Er beschuldigte das Unternehmen und/oder seine Berater, hinter dem Leck zu stecken, obwohl er keine direkten Beweise hatte, außer der Tatsache, dass "nur das Unternehmen und seine Berater Zugang dazu haben, wie die Aktionäre vor dem Tag der Jahreshauptversammlung abgestimmt haben."

Musk forderte die DIS-Aktionäre auf, für die Wahl von Peltz in den Vorstand zu stimmen: "Aufgrund meiner Kenntnis von Nelsons Fähigkeiten und der schmutzigen Tricks, die das Unternehmen und seine Berater anwenden, empfehle ich den Aktionären dringend, für Nelson Peltz im Disney-Vorstand zu stimmen." Sollte dies geschehen, würde die Disney-Aktie für Musk attraktiver, in sie zu investieren, so der Tesla-Chef.

"Obwohl ich heute keine Disney-Aktien besitze, würde ich sie auf jeden Fall kaufen, wenn Nelson in den Vorstand gewählt würde. Seine Erfolgsbilanz ist ausgezeichnet", schrieb der Milliardär, der politisch auf Position der amerikanischen Rechten steht.

Die Disney-Aktie konnte sich am Dienstag in abgeschwächtem Börsen-Umfeld um gut ein Prozent auf 122,82 Dollar auf den höchsten Stand seit August 2022 verbessern. Vorbörslich steht sie am Mittwoch nur leicht darunter.

The Walt Disney Company (WKN: 855686)

Trotz der Turbulenzen um Positionen in Vorstand und Direktorium bleibt der Disney-Konzern seiner Strategie mit dem Ziel profitablen Wachstums und erhöhten Effektivität treu und zeigt Fortschritte – nicht zuletzt durch die Einführung einer werbefinanzierten Stufe seines Streaming-Dienstes und verschiedener Maßnahmen zur Kostenreduzierung. Die Börse reagierte in den vergangenen Wochen positiv auf diese Entwicklungen.

Die Resultate der Abstimmung werden mit Spannung erwartet, da letztlich die Aktionäre entscheiden, ob der eingeschlagene Weg fortgesetzt oder eine neue Richtung eingeschlagen wird. Disney ist keine laufende Empfehlung von DER AKTIONÄR. Engagierte Anleger halten ihre Papiere, Neueinsteiger warten besser ab.

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