Disney verschiebt auf Bitten der französischen Regierung den Start seines Streaming-Dienstes in dem Land, um in der Coronavirus-Krise keinen zusätzlichen Druck auf die Netze aufzubauen. Als neuen Termin nannte Disney am Sonntag nun den 7. April. Start in Deutschland ist aber – wie ursprünglich geplant – am Dienstag.
Disney will, wie der Rivale Netflix, zudem den Datendurchsatz in Europa um ein Viertel reduzieren, wodurch Nutzer nicht die bestmögliche Bildqualität bekommen dürften.
Die Datendrosselung im Video-Streaming, die auch Amazon, Apple und Youtube umsetzen, hatte EU-Kommissar Thierry Breton eingefordert.
In Europa gibt es insgesamt die Sorge, dass die verstärkte Heimarbeit und Nutzung von Unterhaltungsangeboten die Netze verstopfen könnten. Internet-Anbieter versicherten bisher, dass sie den Anstieg schultern können. Allerdings könnte das Nadelöhr eher die lokale Netzanbindung an den Wohnorten sein.
Der EU-Kommission geht es darum, dass die Auslastung der Netze das Arbeiten von zu Hause und Zugang zu Bildungsangeboten erlaubt.
Disney+ ist ein Schlüsselelement der Zukunftsstrategie des Unterhaltungsriesen. Bereits jetzt, vier Monate nach Start in den USA, kommt dem Dienst eine immense Bedeutung zu, weil das Kinogeschäft wegen Corona praktisch zum Stillstand gekommen ist. Nun könnte die Zahl der Abonnenten von Disney+ sprunghaft steigen, da Millionen Leute Ausgangssperre oder Ausgangsbeschränkung auferlegt bekommen haben und ihre Zeit zu Hause verbringen müssen. DER AKTIONÄR ist sich sicher, dass Disney auch diese Krise übersteht und sieht im Dip eine Kaufchance.
(Mit Material von dpa-AFX)