Die Coronakrise hat dazu geführt, dass wir mehr streamen. Die Abonnentenzahlen von Netflix und Disney+ sind während der Pandemie durch die Decke gegangen. Simon Murray, Analyst bei Digital TV Research, hat seine Schätzungen für die Branche komplett überarbeitet. Seine Prognose: Disney+ wird stark wachsen.
Murray erwartet, dass Disney+ bis 2025 202 Millionen Abonnenten haben wird. Das sind 76 Millionen mehr Kunden, als der Experte zuletzt vorausgesagt hatte. Derzeit hat Disney 54,5 Millionen Kunden.
„Wir haben unsere Prognosen für 138 Länder im Zuge der Pandemie vollständig revidiert“, so Murray. „Eine bedeutende Auswirkung des Lockdowns war ein steiler Anstieg der Videostreaming-Dienste.“ Laut Murray werde die Entwicklung nachhaltig sein.
Insgesamt wird es laut dem Analysten 2025 1,16 Milliarden Streaming-Kunden geben. Das wäre ein Anstieg um 81 Prozent im Vergleich zu 2019. Allein in diesem Jahr erwartet Murray ein Wachstum um 170 Millionen Abonnenten.
Neue Streaming-Chefin
Den Kampf um Marktanteile muss Disney+ ohne Kevin Mayer bestreiten. Der Streaming-Chef verkündete am Montag seinen Abschied von Disney. Mayer wird Chef bei der chinesischen Videoplattform TikTok.
Mayer war als aussichtsreicher Nachfolger des langjährigen Disney-Chefs Robert Iger gehandelt worden. Den Posten bekam aber im Februar der bisherige Chef der Themenpark-Sparte, Bob Chapek.
Mayers Nachfolgerin wird Rebecca Campbell, die zuvor unter anderem Sender des Disney TV-Netzwerkes ABC führte und zuletzt für die Disneyland-Resorts zuständig war.
Campbell wird wissen, worauf es ankommt, damit Disney+ den Siegeszug fortsetzt: auf stetigen Nachschub an hochwertigem Content. Solange Disney+ hier immer wieder neue Top-Inhalte liefert, wie zuletzt die hochgelobte Serie The Mandalorian, sollte die Zahl der Abonnenten weiter stark zulegen. Auf diese Weise wird Disney+ immer wertvoller für den Walt-Disney-Konzern, bei dem derzeit ansonsten alle Räder so gut wie stillstehen. Wer langfristig denkt, bleibt investiert.