Disneyland Shanghai ist zwar wieder geöffnet, doch das kann nicht annähernd ausbügeln, was Corona in der Bilanz von Walt Disney anrichtet. Todd Juenger, Analyst bei Bernstein, hat die Auswirkungen der Krise auf die Themenparks analysiert – und einen riesigen Verlust ermittelt. Trotzdem hält sich die Disney-Aktie immer noch wacker.
Juenger schätzt, dass Disney aktuell durch die Schließung der Parks ein Verlust vor Zinsen und Steuern von einer Milliarde Dollar entsteht, und zwar monatlich. Bisher blieben im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs alle Parks geschlossen, mit Ausnahme von Disneyland in Shanghai, das am 11. Mai mit reduzierter Kapazität wiedereröffnet wurde.
„Es ist schwer zu sagen, welche Auswirkungen es hat, wenn Disney die Parks mit geringerer Kapazität betreibt“, so Juenger. Positiv sei in jedem Fall, dass der Konzern an den Lohnkosten spare und dass die Führungskräfte Gehaltskürzungen hinnehmen mussten.
Sorgen um die Liquidität von Disney mache er sich nicht. „Die Banken werden Disney entgegenkommen, falls es einmal eng werden sollte.“
Disney hat sich in der vergangenen Woche elf Milliarden Dollar am Anleihenmarkt besorgt. Zum Ende des zweiten Quartals verfügte der Konzern über 14,3 Milliarden Dollar Cash.
Es sind harte Zeiten für Walt Disney, keine Frage. Dass die Aktie sich dennoch recht stabil hält, liegt daran, dass das Geschäft sofort wieder richtig aufdreht, sobald Parks und auch Kinos wieder öffnen. Das Interesse der Kunden ist nämlich noch da: Das Kartenkontingent in Shanghai war innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft. Langfristig orientierte Anleger bleiben investiert.