Corona hat Walt Disney hart getroffen. Folglich werden die Zahlen für das zweite Quartal (kommen am 5. Mai) sehr wahrscheinlich ein Trauerspiel. Trotzdem hält sich die Disney-Aktie relativ stabil über 100 Dollar. Nun steht sogar ein Ausbruch auf ein neues 6-Wochen-Hoch an. Analyst Kutgun Maral warnt aber vor zu hohen Erwartungen.
Maral, Analyst bei RBC, hat die Disney-Aktie mit „Sector-Performer“ und einem Kursziel von 110 Dollar in die Bewertung aufgenommen. Die strategische Vision des Entertainment-Konzerns sowie die Qualität der Vermögensbestände sehe er ausgesprochen optimistisch, so der Experte. Jedoch bleibe er an der Seitenlinie, bis es mehr Klarheit gebe zur Phase nach der Coronakrise.
Bis es so weit ist, kann aber noch dauern, da ein Impfstoff noch nicht in Sicht ist. Disney macht in dieser schwierigen Phase genau das Richtige, nämlich sich auf den Bereich zu konzentrieren, der aktuell boomt: Disney+. Der Konzern investiert offenbar massiv in neuen Content.
So soll bei dem Streamingdienst unter anderem eine neue Star-Wars-Serie in Arbeit sein. Wie mehrere Medien berichten, soll die US-Regisseurin Leslye Headland für das neue Sternenkrieger- Abenteuer verantwortlich sein. Headland ist als Showrunnerin der Netflix-Serie Russian Doll bekannt, sie inszenierte auch die frechen Filmkomödien Die Hochzeit unserer dicksten Freundin und Sleeping with Other People.
Disney+ hat bislang die Erwartungen weit übertroffen. Vor Kurzem meldete Walt Disney 50 Millionen Abonnenten und damit eine Verdopplung innerhalb von nur sechs Wochen. Top-Konkurrent Netflix brauchte sieben Jahre, um diese Marke zu knacken.
Der Disney-Konzern kann sich glücklich schätzen, dass Streaming derzeit der absolute Renner ist. Es ist sehr gut möglich, dass die App im kommenden oder vielleicht sogar noch in diesem Jahr die Schwelle von 100 Millionen zahlenden Kunden knackt. Auf der anderen Seite wiegt das Null-Geschäft der Sparten Themenparks und Kino schwer. Hier müssen bald Sicherheitskonzepte her, damit die Kunden auch in Zeiten von Corona zurückkehren. Positiv: Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf solide 46 Prozent. Fazit: Wer mutig ist und einen langen Atem hat, bleibt investiert.