Walt Disney sucht für seinen Sportsender ESPN einen strategischen Partner. Die Liste der Bewerber ist lang, nun tritt der nächste Player auf das Spielfeld. Und das ist kein Geringerer als Amazon. Wie viel Potenzial verbirgt sich hinter dem potenziellen Deal und kann das die stark gebeutelte Disney-Aktie wieder beflügeln?
Laut eines Berichts der Plattform The Information diskutiert der Streaming-Riese über eine Minderheitsbeteiligung an ESPN. Für Disney wäre es ein super Deal. Denn das lange profitable Geschäft mit dem Sportsender lief in letzter Zeit weniger rund: Viele Leute kündigten ihre Kabelfernsehprodukte und die Kosten für Sportprogramme stiegen.
Direct-to-Consumer
Ein neuer Plan musste her: Disney arbeitet an einer Streamingversion von ESPN. Das sei keine Frage des Ob, sondern des Wann, wie CEO Robert Igler kürzlich verkündete.
Der Streamingriese Amazon äußerte derweil schon länger den Wunsch, weitere Sportinhalte in sein umfangreiches Programm aufzunehmen. Laut Insidern befinden sich beide Unternehmen in ersten Gesprächen. Auf den Kunden könnten Kosten zwischen 20 und 35 Dollar pro Monat zukommen – damit wäre ESPN der teuerste Streaming-Dienst in den USA.
Mit dem Deal würde Disney gleich zwei Fliegen in einer Klappe schlagen: Zum einen sinken die Kosten, zum anderen pusht Amazon die Verbreitung von ESPN. Für Amazon wäre es ein netter Nebeneffekt.
Was heißt das für Anleger? Amazon ist und bleibt ein Basis-Investment im Tech-Sektor. Die Aktie befindet sich seit Januar wieder auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und hat bereits um 40 Prozent zugelegt.
Disney kommt nur auf die Watchlist. Im Sog des schwachen Marktumfeldes fiel die Aktie am gestrigen Donnerstag um knapp vier Prozent auf ein neues Mehrjahrestief. Anleger bleiben trotz der positiven News erstmal an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.
Calls auf Amazon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.