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Während die Gewinnsaison für die meisten Branchen bereits vorbei ist, fängt sie für die großen Einzelhändler in den USA gerade erst an. Viele Anleger gehen daher optimistisch in die neue Börsenwoche, doch Analysten warnen, dass ihr Optimismus verfrüht sein könnte.
Home Depot und Walmart machen mit der Veröffentlichung ihrer Quartalsergebnisse am Dienstag den Anfang, gefolgt von TJX am Mittwoch und dem Rest der Einzelhandelsunternehmen in den ersten Märzwochen, darunter Target , Kroger , Dollar Tree und Macy's.
Der börsengehandelte Fonds SPDR S&P Retail ist im Laufe des Jahres um 20 Prozent gestiegen und hat damit den Anstieg des S&P 500 von 7,5 Prozent klar übertroffen. Grund für den Anstieg ist der wiedererwachte Optimismus, dass sich die Einkäufer besser halten als erwartet. Im Januar stiegen die Einzelhandelsumsätze sprunghaft um drei Prozent und kehrten damit einen zweimonatigen Rückgang um, der Befürchtungen aufkommen ließ, dass die Verbraucher unter dem Druck der Inflation und höherer Zinsen endlich nachgeben würden.
Und in der Tat sieht es nach den Unternehmen, die zu Beginn der Saison ihre Zahlen veröffentlicht haben, gar nicht so schlecht für den Einzelhandel aus. Crocs, Levi Strauss, Ralph Lauren und Tapestry konnten alle ihre Gewinne steigern. Die Vorankündigungen anderer Unternehmen, darunter American Eagle Outfitters und Abercrombie & Fitch, deuten darauf hin, dass die Einzelhändler gut aufgestellt sind, um solide Ergebnisse zu erzielen.
Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Einzelhandelsrallye anhalten wird. Zumindest glauben das Experten. „Die Rallye hat die Bewertungen in unserem gesamten Bereich meist über das Niveau vor dem Covid getrieben“, so Morgan Stanley-Analyst Alex Straton in einer aktuellen Studie. „Wir befürchten, dass sich diese übermäßigen Kurs- und Bewertungsanstiege vor den Berichten für das vierte Quartal als verfrüht erweisen könnten, da die ersten Prognosen für das Jahr 2023 enttäuschend ausfallen könnten.“
Zwar waren Prognosen schon immer wichtig für die Börse, doch angesichts des unsicheren Konsumumfelds werden sie diesmal eine überragende Rolle bei der Bestimmung der Aktienperformance spielen, da die Anleger nach Hinweisen darauf suchen, was sie von den Käufern im Jahr 2023 erwarten können. Wie Barron's bereits berichtet hat, ist es immer noch möglich, dass die Wirtschaft im Laufe dieses Jahres in eine Rezession abrutscht, was die Kauflust der Verbraucher dämpfen würde.
„Wir glauben, dass die meisten Einzelhändler in Bezug auf ihre Umsatzprognosen für 2023 einen vorsichtigen Ton anschlagen werden“, schrieb Michael Baker von D.A. Davidson. „Selbst für diejenigen, die solide Trends sehen, erwarten wir einen gedämpften Ausblick, da die Managementteams die Auswirkungen der Inflation, möglicher Entlassungen, steigender Kredite und sinkender Ersparnisse anführen werden.“
