Starke Quartalsberichte weiterer amerikanischer Technologie-Giganten haben am Freitag für gute Stimmung an den US-Börsen gesorgt. Die zuletzt ins Stocken geratene Rekordrally erhielt frischen Schwung. Dem überraschend stark ausgefallenen Arbeitsmarktbericht, der die Wall Street zunächst etwas ausgebremst hatte, gewannen Anleger letztlich auch Positives ab. Er ist zwar ein weiterer Wermutstropfen für all jene, die weiterhin Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen in den USA hegen. Zugleich stärkt er aber auch die Aussicht auf solide Unternehmensgewinne.
Alle drei wichtigen US-Indizes erklommen Bestmarken. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial steuert inzwischen auf die Marke von 39 000 Punkte zu, zeitweise stieg er bis knapp unter 38 800 Punkte. Mit einen Aufschlag von 0,35 Prozent auf 38 654,42 Punkte ging er aus dem Tag. Sein Wochenplus beträgt damit 1,4 Prozent.
Der marktbreite S&P 500 bewegt sich auf die Marke von 5000 Punkten zu und schloss mit plus 1,07 Prozent auf 4958,61 Punkte. Der ebenfalls zeitweise auf ein Rekordhoch gestiegene Nasdaq 100 beendete den Handel 1,72 Prozent höher auf 17 642,73 Zähler. Sein Wochengewinn beläuft sich damit auf 1,3 Prozent.
Am Mittwoch noch hatte Fed-Chef Powell hatte die Märkte mit der Aussage auf Talfahrt geschickt, dass eine Zinssenkung bereits im März unwahrscheinlich sei. "Der Arbeitsmarktbericht setzt die Wahrscheinlichkeit einer März-Senkung nun sicherlich auf nahe null Prozent", schrieb Börsenkenner Thomas Altmann von QC Partners. "Und auch den Mai sollten die Börsianer nicht als garantiert betrachten."
Die US-Wirtschaft schuf im Januar weitaus mehr Stellen als erwartet. Zudem handelt es sich um den stärksten Stellenanstieg seit einem Jahr. Außerdem legten die von der US-Notenbank Fed wegen der Inflation stark beachteten Stundenlöhne weitaus stärker zu als erwartet.
Die große Bühne gehörte unternehmensseitig an diesem Freitag den Techwerten und unter diesen vor allem den Schwergewichten Meta und Amazon. Meta stachen besonders hervor, denn das Werbegeschäft der Facebook- und Instagram-Mutter brummt und auch der Ausblick überzeugte. Obendrein wird den Aktionären erstmals eine Dividende gezahlt. Analysten wie die von JPMorgan und Barclays bekräftigten ihre Kaufempfehlung und hoben ihre Kursziele an. Die Aktie sprang mit einem Plus von 21 Prozent an die Nasdaq-100-Spitze und erreichte ein Rekordhoch.
An zweiter Stelle im Index legte das Papier des Online-Handelsriesen Amazon um 7,8 Prozent zu und war erstmals wieder seit 2022 mehr wert als die Google-Mutter Alphabet
Die Quartalsbilanz des iPhone-Herstellers Apple hingegen sorgte für lange Gesichter. Hier wogen China-Sorgen und ein etwas enttäuschender Ausblick schwerer als das überraschend gut verlaufene Weihnachtsquartal. Entsprechend zählte der Anteilschein von Apple im Nasdaq und im Dow mit minus 0,4 Prozent zu den schwächeren Werten.
An der Dow-Spitze legte die Aktie des Ölriesen Chevron nach Zahlen und der Aussicht auf eine höhere Dividende um 2,8 Prozent zu. Wettbewerber Exxonmobil meldete durchwachsene Zahlen, was der Aktie im S&P 100 nur ein Plus von 0,3 Prozent eintrug.
Das Papier des Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb zeigte sich nach der Vorlage von Zahlen nahezu unverändert, während es für die Aktie des Schuhherstellers Skechers um rund zehn Prozent abwärts ging. Amer Sports deren Börsengang am Vortag nicht überzeugte, legten am Freitag dagegen um 11,5 Prozent zu.