Die amerikanischen Aktienmärkte haben am Mittwoch mit deutlichen Gewinnen geschlossen und einen Teil ihrer Vortagesverluste aufgeholt. Ungetrübt war die Freude über den kräftigen Rebound aber nicht, denn in den letzten 30 Minuten setzen erneut Gewinnmitnahmen ein.
Der Dow Jones schloss 439 Punkte (1,6%) Zähler höher bei 27.940 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 67 Punkte (+2%) nach oben und für den Nasdaq Composite Index 293 Zähler (+2,7%) auf 11.141 Punkte.
Das Marktsentiment war überwiegend freundlich. Im Dow Jones gingen 26 der 30 Indexmitglieder mit Gewinnen aus dem Handel, im S&P500 waren es 398 von 503. Im sehr breit angelegten Russel 2000 betrug das Verhältnis von Gewinnern zu Verlierern 1285 zu 667.
Was Anlegern trotz des Anstiegs Kopfzerbrechen bereiten dürfte, waren größere Gewinnmitnahmen in der letzten halben Handelsstunde, die auf eine anhaltende Verunsicherung hindeuten.
Händler werteten die heutige Erholung weitgehend als technische Reaktion auf eine dreitägige Verlustserie, während der der S&P 500 um 7 Prozent von seinem Rekordhoch und der Nasdaq um 10 Prozent von seinem Rekordhoch fiel.
Angetrieben wurde der Kursanstieg am Mittwoch von hochgewichteten Tech-Werten.
Big Tech im Überblick:
Apple (+3,9%)
Amazon (+3,8%)
Microsoft (+4,3%)
Nvidia (+6,7%)
Tesla (10,9%)
Konjunkturdaten standen zur Wochenmitte aus den USA keine auf der Agenda. Am Donnerstag wird es dann wieder spannender, wenn wöchentliche Arbeitslosenzahlen veröffentlicht werden, die in der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen haben. Außerdem wird an den Finanzmärkten gespannt auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank gewartet.
Zweijährige Anleihen verharrten bei 99 31/32 Punkten. Sie rentierten mit 0,145 Prozent. Fünfjährige Anleihen verloren 2/32 auf 99 27/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,280 Prozent. Richtungweisende Zehnjährige verloren 8/32 auf 99 7/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,705 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren fielen um 30/32 Punkte auf 97 29/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,461 Prozent.
Salesforce.com (+3,8%): Die Aktie des Dow-Neulings bleibt im Fokus der Anleger. Medienberichten zufolge ist Salesforce.com über ihre Beteiligungstochter Salesforce Ventures mit 250 Millionen Dollar beim Cloud-Spezialisten Snowflake eingestiegen. Die Firma plant demnächst ein milliardenschweres IPO. Ebenfalls als Investor mit an Bord: Buffetts Berkshire Hathaway.
Zoom Video (+11,6%): Die Volatilität in dem Titel setzt sich fort. Nach einem Kurseinbruch in den Vortagen um 23 Prozent ist das Minus nun deutlich geschrumpft. Zoom gilt mit seinem Angebot an Videokonferenzsystemen als einer größten Profiteure der Coronapandemie. Der Konzern meldete zuletzt überraschend starke Quartalszahlen und gab überdies einen guten Ausblick für die zweite Jahreshälfte.
Unter weiteren Nebenwerten standen die Aktien folgender Unternehmen im Fokus:
Draftking (+10,2%): Die Aktie des Sportwettenanbieters stieg nach einer Anhebung des Kursziels von Evercore auf 60 Dollar
Nikola (-14,9%): Dem kräftigen Verlust waren massive Gewinne am Vortag (+41%) vorausgegangen, nachdem Nikola den Einstieg von GM gemeldet hatte.
Slack (-13,5%): Knapp vorbei ist auch daneben. Mit den Quartalszahlen übertraf der Messaging-Anbieter zwar die Prognosen der Analysten, das Wachstum (YoY) bei den sogenannten Billings fiel mit +25 Prozent jedoch deutlich schwächer aus als in der vorangegangenen Periode (+38%).