Nach einer dreitägigen Erholungsserie hat die Kaufbereitschaft am US-Aktienmarkt am Mittwoch nachgelassen. Als Kursstütze erwiesen sich einmal mehr schwache heimische Konjunkturdaten, welche weiter Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed im September schürten.
Der Leitindex Dow Jones Industrial trat nach anfänglichen Gewinnen auf der Stelle.
Laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP hat die Privatwirtschaft in den USA im August weniger Stellen geschaffen als erwartet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau im Vormonat nach oben revidiert. Insgesamt erweist sich der US-Arbeitsmarkt trotz der Zinserhöhungen der Fed weiterhin als robust. Es gibt aber auch Anzeichen für eine Abkühlung wie etwa jüngst die merklich gesunkene Zahl offener Stellen. Der für die US-Geldpolitik besonders wichtige monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung wird an diesem Freitag veröffentlicht.
Auch dass die US-Wirtschaft im vergangenen Quartal einer Zweitschätzung zufolge weniger stark als erwartet gewachsen ist, gab den Zinshoffnungen am Markt neue Nahrung. Der überraschende Anstieg der noch nicht ganz abgeschlossenen Immobilienverkäufe im Juli fiel dem gegenüber weniger ins Gewicht.
Marktbeobachter warnten indes davor, die jüngsten Job- sowie die revidierten Wachstumsdaten zu hoch zu hängen. Der ADP-Bericht habe wenig Aussagekraft für den ungleich wichtigeren offiziellen Arbeitsmarktbericht, betonte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda im Einklang mit Ian Shepherdson vom Beratungsunternehmen Pantheon Macroeconomics. Mehr Bedeutung für den Markt hätten auch die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreise und Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben.
Unter den Einzelwerten stachen am Mittwoch die Aktien von HP Inc mit einem Kursrutsch von sieben Prozent heraus. Der Computer- und Druckerhersteller geht mittlerweile davon aus, dass die Erholung des PC-Marktes länger als gedacht brauchen wird. Daher senkte das Management bei der Vorlage der Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal den Jahresgewinnausblick.
Beim Informationstechnikunternehmen HP Enterprise stand nach Zahlen und einem enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal hingegen ein Plus von 3,2 Prozent zu Buche. Die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal sah Credit-Suisse-Analystin Shannon Cross im Rahmen der Konsensschätzungen.
Die in New York gelisteten Anteilscheine von Baidu zogen um 3,6 Prozent an. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber dürfte einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge davon profitieren, dass China bereits für die laufende Woche die Zulassung erster Tools für Künstliche Intelligenz (KI) ankündigte. Dadurch könnte Baidu in diesem Bereich künftig offen mit dem KI-Spezialisten OpenAI und anderen Branchenriesen wie Microsoft - einem wichtigen OpenAI-Finanzier - sowie dem Google-Mutterkonzern Alphabet konkurrieren.
Biontech-Titel zogen etwas an und gewannen zuletzt 1,4 Prozent. Die EU-Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt den an die Sublinie Omikron XBB.1.5 angepassten Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens und seines US-Pharmapartner Pfizer zur Zulassung. Die Empfehlung gelte für Personen ab dem Alter von fünf Jahren unabhängig von ihrem bisherigen Impfstatus, teilten beide Unternehmen mit. Je nach Impfstatus gelte die Empfehlung auch schon für Kinder ab sechs Monaten.
(Mit Material von dpa-AFX).