Marko Kolanovic von JPMorgan bleibt seiner bullishen Linie treu. Der ausgezeichnete Marktstratege empfiehlt für die zweite Jahreshälfte weiterhin risikoreiche Assets. Aktien seien günstig bewertet, so Kolanovic in einer aktuellen Markteinschätzung. Daten zu Leerverkäufen geben Kolanovic – zumindest kurzfristig – recht.
Kolanovic erwartet, dass die Zeit des stärksten Pessimismus an der Börse vorüber sei. „Der Konjunkturausblick ist zwar nach wie vor schwierig, doch wir sind der Meinung, dass die Risikoprämie für Aktien in der zweiten Jahreshälfte attraktiver wird“, zitiert Bloomberg aus der Analyse.
Der Stratege weiter: „Die Phase, in der schlechte Daten als gutes Zeichen interpretiert werden, gewinnt an Zugkraft. Dabei kommt die Prognose zum Tragen, dass die Falkenhaftigkeit der Fed, die Renditen und die Inflation allesamt ihre Höchstwerte erreichen.“
Kolanovic ist für seine klugen Analysen bekannt. Im vergangenen Jahr wurde er bei einer Umfrage des Magazins Institutional Investor zur Nummer 1 im Sektor gekürt.
Laut dem Experten sind US-Aktien günstig bewertet. Das aktuelle KGV des S&P 500 liegt bei 17,5, der historische Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre bei 16,8. In der meisten Zeit seit Frühling 2020 waren amerikanische Titel teurer als derzeit.
Experten der Citigroup haben ausgerechnet, dass nach der Rally in der vergangenen Woche Shortverkäufer mit erheblichen Verlusten zu kämpfen haben, schreibt Bloomberg. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit eines Short-Squeeze. Kurzfristig zumindest dürften die Bullen also am Ruder bleiben. DER AKTIONÄR sieht unter anderem im Tech-Sektor einige Kaufchancen. Die aktuelle Ausgabe erhalten Sie Zeitschriftenhandel oder hier als E-Paper.