Die Talfahrt am US-Aktienmarkt hat sich auch zur Handelsstart am Donnerstag fortgesetzt. Vor dem morgigen Arbeitsmarktbericht ist die Zurückhaltung bei den ohnehin, durch die jüngste Rede von Notenbank-Chef Jerome Powell, verunsicherten und nervösen Anlegern groß. Sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 und der Nasdaq 100 verzeichnen derweil weitere Kursverluste.
Der US-Notenbankchef Jerome Powell hatte mit seiner Rede am vergangenen Freitag die Zinssorgen erneut aufflammen lassen, indem er die Märkte auf eine weiterhin straffe Geldpolitik der Fed im Kampf gegen die Inflation eingestimmt hat. Seither haben Rezessionssorgen die Oberhand. Allerdings: Eine dauerhaft hohe Inflation wäre noch schädlicher für die Wirtschaft.
Der US-Leitindex weite seine Kursverluste am Donnerstag zunächst aus und verlor rund eine Stunde nach dem Handelsstart rund 0,7 Prozent auf 31.289 Punkte. Damit hat der Dow Jones binnen einer Woche fast 2.000 Punkte verloren. Der marktbreite S&P 500 gab derweil um rund 0,9 Prozent auf 3.918 Zähler nach und der technologielastige Nadsaq 100 büßte rund 1,1 Prozent auf 12.142 Punkte ein.
Keine frischen Kursimpulse lieferte hingegen der ISM Einkaufsmanagerindex. Dieser misst die Aktivität der Hersteller des verarbeitenden Gewerbes im Vormonat und stagnierte im August gegenüber dem Vormonat Juli bei 52,8 Prozent. Dies war der niedrigste Stand seit Juni 2020 als der Index auf 52,4 Prozent fiel. Der Auftragseingangsindex kletterte derweil gegenüber dem Juli um 3,3 Prozentpunkte auf 51,3 Prozent. Die Augen der Anleger richten sich daher umso mehr auf die Arbeitsmarktdaten, die am morgigen Mittwoch veröffentlicht werden und ein Indiz für die weitere Geldpolitik der US-Notenbank liefern könnten.
Unter den Einzelwerten standen derweil mehrere Unternehmen im Fokus. So büßten die Nvidia-Papiere etwas mehr als acht Prozent ein. Der Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen litt unter US-Beschränkungen für den Export von Hochleistungschips nach China und Russland. Einige Analysten verringerten daher ihre Schätzungen für den Konzern und senkten ihr Kursziel.
Die schwer angeschlagenen Aktien von Snap zeigten sich marktkonform, nachdem sie tags zuvor fast 9 Prozent zugelegt hatten. Da hatte die Mutter der Foto-App Snapchat überraschend mitgeteilt, dass sie 20 Prozent der über 6.000 Stellen streichen wolle. Die kanadische Bank RBC reagierte nun und hob ihr Kursziel für die Aktie von 10 auf 11 US-Dollar an. Mit dieser überraschenden Mitteilung sei der Pessimismus wieder wettgemacht worden, der nach Berichten über den Abgang zweier Top-Manager aufgekommen sei, schrieb Analyst Brad Erickson.
Die 3M-Aktie stabilisierte sich derweil leicht. Auch der US-Mischkonzern will im Rahmen eines größeren Sparprogramms Arbeitsplätze streichen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg schrieb. Neben dem Sicherheits- und Industriesegment dürfte der Jobabbau auch andere Bereiche treffen, hieß es unter Berufung auf konzerninterne Mitteilungen. Der Umfang der Personalabbau ist wohl noch unklar.
Mit Material von dpa-AFX.