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Die längst totgeglaubte Aktie von Walgreens ist am Dienstag überraschend zweistellig angesprungen. Ausgelöst wurde der Anstieg durch einen Bericht, demzufolge sich der Konzern von der Börse zurückziehen will. Trotz des starken Tages werden die Papiere das Jahr höchstwahrscheinlich mit einem satten Minus beenden.
Wie das Wall Street Journal berichtete, lotet die US-Apothekenkette offensichtlich mit Finanzinvestoren einen Selbstverkauf mit anschließendem Börsenrückzug aus. Walgreens und Sycamore Partners befänden sich in Gesprächen über einen Deal, der zu einem frühen Zeitpunkt im kommenden Jahr abgeschlossen werden könnte, hieß es mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen.
Der Börsenwert von Walgreens hatte im Jahr 2015 noch bei über 100 Milliarden Dollar gelegen, ist seitdem aber zwischenzeitlich bis auf 7,5 Milliarden Dollar zusammengeschrumpft. Aktuell bringt das Unternehmen rund neun Milliarden Dollar auf die Börsenwaage. Wachsender Druck auf das Filialgeschäft gilt als Hauptursache für die schlechte Geschäftsentwicklung in den letzten Jahren. Auch im laufenden Jahr hat sich die Lage nicht aufgehellt, weshalb ein Minus von rund 60 Prozent seit Jahresanfang zu Buche steht.
Im Oktober kündigte Walgreens an, in den kommenden drei Jahren rund 1.200 Geschäfte schließen zu wollen. Zuvor hatte das Unternehmen wegen Belastungen im Zusammenhang mit Opioid-Klagen und Abschreibungen in China einen Milliardenverlust im vierten Quartal verzeichnet.
Aus gutem Grund steht die Walgreens-Aktie nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Wer die Papiere dennoch im Depot hat, sollte die Chance nutzen, um diese zu verkaufen. Zwar ist es prinzipiell möglich, dass das Unternehmen noch zu einem höheren Kurs von der Börse genommen wird. Doch der Deal ist noch nicht in trockenen Tüchern, weshalb man auf Nummer sicher gehen sollte.
Enthält Material von dpa-AFX
