Die Konjunktur in den weltweit größten Volkswirtschaften lahmt auch in der zweiten Hälfte des Jahres 2024. In diesem Umfeld ist es natürlich gerade für die zyklischen Chemieunternehmen schwierig. Daher ist es durchaus bemerkenswert, wenn Firmen aus dieser Branche ihre Prognosen bestätigen, wie nun etwa Wacker Chemie.
So bestätigte Wacker im Rahmen des Kapitalmarkttages die bereits 2022 angekündigten strategischen Wachstums- und Nachhaltigkeitsziele. Der Konzern strebt demnach bis 2030 Erlöse in Höhe von 10,0 Milliarden Euro an. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Umsatz noch bei 6,4 Milliarden Euro. Bei der EBITDA-Marge wird ein Anstieg auf über 20 Prozent angepeilt (2023 waren es noch 12,9 Prozent). Zudem sollen die CO2-Emissionen bis 2030 um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Jahre 2020 verringert werden. Bis zum Ende des letzten Jahres hatte Wacker immerhin bereits ein Viertel der Emissionen im Vergleich zu 2020 eingespart.
Der CEO des MDAX-Konzerns, Christian Hartel, zeigte sich zuversichtlich: „Wir sind auf Kurs – trotz des herausfordernden Marktumfelds.“ Er fügte hinzu: „Unsere Strategie ist weiterhin intakt. Wir sind finanziell stark aufgestellt und profitieren von den globalen Megatrends. Unser Fokus liegt zukünftig stärker auf Margenverbesserung als auf Volumenwachstum. Wir werden daher verstärkt in Effizienz und den Ausbau unseres Spezialitätengeschäfts investieren.“
Das Marktumfeld für Chemieproduzenten ist weiterhin sehr schwierig und die Herausforderungen sind hoch. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus eine gute Leistung von Wacker Chemie, dass die langfristige Prognose aufrechterhalten wird. Die Aktie befindet sich allerdings weiterhin in einem Abwärtstrend. Daher drängt sich ein Kauf aktuell nicht auf. Stattdessen sollte zunächst von der Seitenlinie aus abgewartet werden, bis eine nachhaltige Bodenbildung gelingt.