Wacker Chemie hebt nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr die Dividende kräftig an. Mit 8,00 Euro je Aktie sollen die Aktionäre eine viermal höhere Ausschüttung bekommen als im vergangenen Jahr, wie der MDAX-Konzern am Dienstag in München mitteilte. Das ist ein neuer Höchstwert und mehr als von Analysten im Mittel erwartet.
Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen unter anderem vom Bauboom und der voranschreitenden Digitalisierung in vielen Teilen der Welt profitiert. Das hochreine Polysilizium des Konzerns wird für Computerchips, aber auch Solaranlagen gebraucht. Gleichzeitig verleiht der Bauboom dem Geschäft mit Polymeren Schwung. Diese ganz unterschiedlich ausgeprägten chemischen Verbindungen dienen unter anderem als Basis für Klebstoffe, beigemengt werden sie aber auch Bodenbelägen, Farben oder Beton. Der Konzernüberschuss vervielfachte sich daher auf 828 Millionen Euro.
Die Baader Bank hat die Einstufung für Wacker Chemie nach den Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 190 Euro belassen. Die endgültigen Resultate des Chemiekonzerns seien noch stärker als die bereits bekannten Eckdaten, schrieb Analyst Markus Mayer in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Die Dividende sei höher als gedacht. Zudem liege der Gewinnausblick für 2022 in der Mitte der Spanne über der durchschnittlichen Markterwartung.
Die Aktie von Wacker Chemie kann am Dienstag im Zuge der starken Zahlen deutlich zulegen. Die angekündigte Dividende bedeutet beim aktuellen Kurs eine Rendite von satten 5,4 Prozent. Das erfreut die Anleger. Mit einem Plus von gut vier Prozent auf 147,90 Euro ist das Papier am Vormittag nicht nur einer der wenigen Werte im MDAX mit zugewinnen, sondern sogar der absolute Top-Performer des Tages. Zuletzt gelang es der Aktie die wichtige 200-Tage-Linie zu überspringen. Die nächste Hürde wartet nun im Bereich des Januarhochs bei 153,40 Euro.