Das lässt aufhorchen: Die in den vergangenen Wochen und Monaten arg gebeutelte Aktie von Wacker Chemie kann im heutigen Handel satte sieben Prozent zulegen. Dabei klingt die heute veröffentlichte Prognose für das laufe de Jahr wenig berauschend. Wacker Chemie rechnet wegen eines weiterhin schwierigen Geschäftsumfeldes für 2024 mit weniger Gewinn.
Nach konjunktur- und energiepreisbedingt deutlichen Einbußen im vergangenen Jahr peilt Unternehmenschef Christian Hartel nun einen Umsatz von 6,0 bis 6,5 Milliarden Euro an. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll zwischen 600 und 800 Millionen Euro betragen. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen liegen beim Umsatz in der unteren Hälfte der Spanne, beim operativen Gewinn in der oberen Hälfte. 2023 waren der Erlös und das operative Ergebnis des MDAX-Konzerns - wie bereits bekannt - im Vergleich zum außergewöhnlich starken Vorjahr deutlich gefallen. Die Dividende sinkt nun.
Die Anteilseigner sollen 3,00 Euro je Aktie erhalten. Für das Geschäftsjahr 2022 hatten sie noch 12,00 Euro erhalten. Die Senkung kommt allerdings keineswegs überraschend, da Wacker Chemie in der Regel rund die Hälfte des Nettogewinns aus dem fortgeführten Geschäft ausschüttet. Der Überschuss war im vergangenen Jahr um fast eine Milliarde auf 330 Millionen Euro abgesackt.
Am Markt kamen die immerhin etwas positiver als erwarteten Aussagen zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal des laufenden Jahres gut an und sorgten für Auftrieb beim Aktienkurs. Auch die Aktien anderer Chemietitel wie etwa BASF oder Lanxess können im heutigen Handel zulegen.
Bereits vor dem heutigen Kurssprung sendete die Wacker-Chemie-Aktie bereits erste Lebenszeichen. Das zuvor angeschlagene Chartbild hat sich mittlerweile zumindest wieder etwas aufgehellt. Mutige können darauf setzen, dass sich die jüngste Erholung weiter fortsetzen wird. Zur Absicherung sollte aber unbedingt ein Stoppkurs platziert werden. Hier bietet sich die Marke von 88,00 Euro, kurz unter dem Mehrjahrestief bei 90,34 Euro an.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX