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Wacker Chemie: Immer dieses Polysilicium - Kursrutsch übertrieben?

Wacker Chemie: Immer dieses Polysilicium - Kursrutsch übertrieben?
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 05.03.2019 Michael Schröder

Das kommt überraschend: Wacker Chemie gehen trotz eines erwarteten höheren Polysiliziumabsatzes von einem Rückgang des Konzerngewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen aus. Als Grund werden die weiter niedrigen Preise für Polysilicium genannt. Mit dem Ausblick erwischte der Konzern ähnlich wie vor Kurzem der Waferhersteller Siltronic die Anleger auf dem falschen Fuß.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) werde um zehn bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (930 Millionen Euro) sinken, teilte Wacker Chemie vor wenigen Minuten mit. Im schlimmsten Fall könnte das EBITDA also auf 744 Millionen Euro fallen. Die Schätzungen der Experten lagen im Schnitt bisher bei 982,5 Millionen Euro. Der Rückgang dürfte sich dann auch auf weitere Ertragskennzahlen wie die EBITDA-Marge, das EBIT und das Jahresergebnis entsprechend auswirken. Weitere Details dazu gibt es im Rahmen der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2018 am 19. März. Den Netto-Cashflow des Jahres 2019 erwartet der Konzern dagegen deutlich positiv und deutlich über dem Wert des Vorjahres von 125 Millionen Euro.

Für den Umsatz rechnet Wacker Chemie im laufenden Jahr mit einem Plus im mittleren, einstelligen Prozentbereich. Im Vorjahr wurden Erlöse in Höhe von 4,98 Milliarden Euro erzielt. Die erwarteten Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall am Standort Charleston in Tennessee sind in dieser Prognose nicht enthalten. Zur Erinnerung: Eine Verzögerung im Versicherungsfall rund um das US-Werk Charleston hat den Gewinn von Wacker Chemie im vergangenen Jahr belastet. Dabei handelt es sich aber nur um eine zeitliche Verzögerung.

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Nachdem es gestern noch so aussah, als könnte die Aktie ein frisches Kaufsignal generieren und Kurs auf die 100-Euro-Marke nehmen, fällt der Titel heute deutlich zurück. Gestern profitierte die Aktie noch von guten Vorgaben aus Asien, wo Wettbewerber wie Shin-Etsu Chemical und GCL Poly Energy zulegen konnten, nachdem Experten erneut von einer möglichen Stabilisierung der Polysilizium-Preise gesprochen hatten.

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Ähnlich wie bei Siltronic scheint die Prognose des Wacker Chemie-Vorstands recht konservativ. Daher könnte sich auch hier die Kursreaktion als übertrieben herausstellen – insbesondere wenn es im Jahresverlauf zu einer Belebung der Polysiliciumpreise kommen sollte. Daneben setzt Wacker Chemie auf eine gute Entwicklung im Chemiegeschäft. So war 2018 etwa die Silikon-Sparte, die auch Dicht- und Schmiermittel für die Bau- und Autoindustrie herstellt, stark gewachsen. In der Polymer-Sparte für Bindemittel und Lackharze war der Umsatz im vergangenen Jahr zwar noch leicht gestiegen, allerdings hatten höhere Rohstoffkosten auf den Gewinn gedrückt.

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Anleger sollten nach dem Rücksetzer vorerst Ruhe bewahren. Solange sich die Aktie über dem Unterstützungsbereich von 82,25 Euro halten kann, gibt es im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz am 19. März keinen Handlungsbedarf.

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