In der Affäre um manipulierte Emissionswerte will Volkswagen eine zweite Klagewelle von US-Bundesstaaten mit einem Vergleich beilegen. Die Parteien wollen nach Angaben der VW -Anwälte spätestens am 1. November Verhandlungen starten, wie aus Gerichtsdokumenten vom Dienstag hervorgeht. Die US-Staaten Maryland, Massachusetts, New York und Pennsylvania hatten den Konzern kürzlich wegen Verstößen gegen Umweltgesetze verklagt. Zudem war eine Millionenstrafe vom Bundesstaat Washington verhängt worden.
Erste Erfolge
Zuvor hatte sich VW wegen des Abgas-Schwindels in den USA bereits mit Hunderten geschädigten Dieselbesitzern sowie Autohändlern, Behörden und Staatsanwälten auf einen Vergleich in Höhe von bis zu 15,3 Milliarden Dollar geeinigt. Um auch bei den später hinzugekommenen Klagen eine außergerichtliche Einigung erzielen zu können, haben die Streitparteien dem Gerichtsdokument nach zunächst ein Stillhalteabkommen vereinbart. Weitere US-Bundesstaaten könnten sich den Klagen anschließen und weitere Ansprüche gegen VW anmelden.
Aktie macht wieder Boden gut
DER AKTIONÄR bleibt dabei: weiteren Meldungen in Zukunft in der Abgas-Affäre sind Begleitmusik. Diese wird aller Voraussicht nach noch eine Weile spielen. Der Worst-Case im Zuge der Diesel-Affäre wurde bereits vor mehreren Wochen eingepreist, als die VW-Aktie unter die Marke von 100 Euro abtauchte. Letztendlich wird VW mit einem blauen Auge davon kommen. Wichtigster Eckpfeiler war der 15,3 Milliarden Dollar mit hunderten geschädigten Diesel-Besitzern.
Die Aktie konnte bereits am Dienstag wieder Boden gut machen und die 120 Euro-Marke zurück erobern. Es bleibt dabei: Auf Sicht von zwölf Monaten hat die VW-Aktie ein äußerst interessantes Chance-Risiko-Verhältnis. Nächstes Kursziel in einem freundlichen Marktumfeld ist die Marke von 138 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX).