„Der europäische Autosektor befindet sich weiter auf dem Pfad langsamer Normalisierung“. Diesen Hoffnungsschimmer gab Bernstein-Analyst Daniel Roeska in einer Studie vom heutigen Mittwoch. Ins Visier nahm er Volkswagen und Mercedes. Welcher der beiden Autobauer hat in den Augen des Experten das größere Potenzial?
China bleibe eine große Herausforderung, schrieb Roeska. Zudem schwächele der US-Markt und auch in Europa würden die Auftragsbücher nachgeben.
VWs Großbaustelle, der chinesische Markt, ist Roeska nach wie vor ein Dorn im Auge. Der Konzern müsse die Investoren beruhigen, dass die Probleme bei der Wettbewerbsfähigkeit der Produkte, die die Entwicklung in China belasteten, nicht auf andere Märkte übergriffen. Das Kursziel von 124 Euro und die Einstufung „Markt Perform“ bestätigte er am heutigen Mittwoch. Auf dem aktuellen Niveau entspricht dies einem Potenzial von acht Prozent.
Mercedes schneidet in der Studie besser ab, da der Modellzyklus laut Roeska für etwas Rückenwind sorge. Als Beispiel nennt er den GLC, den meistverkauften SUV von Mercedes. Mit einem Kursziel von 90 Euro traut er der Aktie weiterhin ein Potenzial von 32 Prozent zu. Die Einstufung beließ er auf "Outperform".
Die Charts von Volkswagen und Mercedes sind derzeit beide kein Hingucker. Die Mercedes-Aktie lief gut, drehte dann aber gen Süden. Meldungen wie die jüngste Rückruf-Aktion in China belasten zusätzlich. Langfristig sieht DER AKTIONÄR aber noch Luft bis in den Bereich von 85 Euro.
Vorsichtiger bleibt DER AKTIONÄR bei der Volkswagen-Aktie: Es fehlen neue Impulse für die Modellpalette, zudem notiert das Papier nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 112,84 Euro. Investierte Anleger sichern sich mit einem Stopp bei 105 Euro nach unten ab.
Mit Material von dpa-AFX
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