Volkswagen plant ein Umtausch-Paket für ältere Dieselmodelle. Man arbeite mit Hochdruck an der Umsetzung der neuen Umweltprämien, um den Kunden attraktive Angebote zu machen, sagte ein VW-Sprecher am Freitag. In den kommenden Wochen will VW "ein umfassendes Programm" vorlegen. Umtauschprämien wurden bereits angekündigt. Je nach Modell gibt es 4.000 Euro für Dieselautos mit der Abgasnorm Euro 1 bis 4 und 5.000 Euro für Dieselautos mit der Abgasnorm Euro 5.
Premium-Tochter Audi unter Druck
Besonders unter Druck steht derzeit die VW-Premium-Tochter Audi. 139.150 Autos verkaufte Audi im September weltweit. Das waren 22 Prozent weniger als im Vorjahr, wie Audi am Freitag mitteilte. In Europa gingen die Absatzzahlen sogar um 55,5 Prozent zurück. Der Grund: Mehr als zwei Drittel der Modelle sind nicht lieferbar, weil sie noch nicht nach dem neuen WLTP-Standard für die Messung des Kraftstoffverbrauchs zugelassen seien. Hinzu kommt: Audi hat für die Zulassung von Autos in Südkorea jahrelang Fahrgestellnummern und Testprotokolle gefälscht. Das berichtet die "Süddeutschen Zeitung".
Audi habe spezielle Vorschriften nicht einhalten können, zitierte die "Süddeutschen Zeitung" am Montag aus einem internen Audi-Prüfbericht. Die Staatsanwaltschaft München II ermittle wegen Betrugsverdachts, Die Ermittlungen würden sich gegen drei Audi-Beschäftigte richten. Darunter seien keine heutigen oder früheren Vorstandsmitglieder.
Abwarten bei der Aktie
Die Autobauer müssen in den nächsnte Jahren Milliarden in neue Mobilitätstdienste, Elektromobilität sowie andere alternative Antriebsformen stecken. Hinzu kommt das Diesel-Dilemma. Gut möglich, dass die konjunkturellen und regulatorischen Risiken sowie die Nachfrageschwäche in wichtigen Absatzmärkten noch nicht vollständig im VW-Kurs eingepreist sind. Es besteht nach wie vor die Gefahr, dass die Konsensschätzungen für 2019 zu hoch sind. Dennoch zeigt sich die VW-Aktie in den letzten Wochen auf niedrigem Niveau stabil. Rücksetzer bis zur Widerstandslinie bei 137,50 Euro möglich. Abwarten.