Die Credit Suisse trommelt weiterhin für einen Einstieg in das Papier des Autobauers Volkswagen. Das Kursziel lautet 265 Euro. Aber: in den letzten Wochen zeichnete sich die VW-Aktie nicht gerade durch Relative Stärke aus. Soll heißen: Als Volkswagen-Aktionär braucht man derzeit starke Nerven. Wo liegen die Probleme des VW-Konzerns?
Zu viele Marken
„VW steckt in der Krise. Die Komplexität des Konzerns wird mehr und mehr nicht beherrschbar. Die Margenprobleme der Kernmarke nicht lösbar. VW hat sich in seiner Mehrmarkenstrategie verheddert. Und das schwierigste: Der Management-Nachwuchs fehlt. Kein Mensch mag an eine Nach-Piech-Zeit denken“, sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut. Man hat sich verzettelt, zu viele Produkte, zu viele Marken. Dudenhöffer geht sogar noch einen Schritt weiter. „Es braucht ein neues Management an der Spitze, um die Probleme zu lösen."
Abwarten
Mit Blick aufs Gesamtjahr befindet sich VW auf Kurs zu neuen Rekorden. Die Absatzzahlen klettern. China bleibt das Zünglein an der Waage, der stärkste und aussichtsreichste Absatzmarkt. Aber: Die Plattformstrategie bringt bislang nicht den gewünschten Erfolg. VW-Vorstand Martin Winterkorn hat eingelenkt und ein Sparprogramm von fünf Milliarden Euro angestoßen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein. Es wird sich zeigen, ob VW seine Margenprobleme in den Griff bekommt. Sind erste Erfolge absehbar, kann man bei der VW-Aktie wieder auf die Kaufseite wechseln.