Tatsächlich: Apple will laut einem Zeitungsbericht in vier Jahren ein Elektroauto fertighaben. Der iPhone-Konzern habe die Entwicklung beschleunigt und als Zieldatum das Jahr 2019 gesetzt, schrieb das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf informierte Personen. Die Verantwortlichen hätten die Erlaubnis bekommen, das bisher 600 Mitarbeiter starke Team zu verdreifachen. Das Auto selbstfahrend zu machen, sei erst mit der Zeit geplant, hieß es.
„Ultimatives Gerät“
Über Apples Pläne, ein Elektroauto zu bauen, wird bereits seit Anfang des Jahres berichtet. Der Konzern äußert sich nicht dazu. Nur einmal meinte Top-Manager Jeff Williams bei einem Bühnenauftritt neckisch: "Das Auto ist das ultimative Mobil-Gerät, nicht wahr?" Selbst bei BMW soll Tim Cook schon zu Besuch gewesen sein.
Das könnte auch für gute Stimmung bei Manz und SGL sorgen, sagte ein Händler. Der Hightech-Maschinenbauer Manz baut Anlagen für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Elektroautos. SGL stellt ultraleichte Karbonfasern her, die bei Autobauern als spritsparender Werkstoff der Zukunft gelten.
Das Geschäft der Autoindustrie wird gerade durch Unternehmen aus dem Silicon Valley umgekrempelt. Die Autos werden mit der Vernetzung über das Internet immer stärker von Software beherrscht. Google arbeitet zudem seit rund sechs Jahren an der Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge und testet bereits den Prototypen eines eigenen elektrischen Zweisitzers. Das Auto soll später komplett vom Computer gesteuert werden und ohne Lenkrad und Pedale auskommen.
Selbst wenn Apple eines Tages zwei Millionen Autos pro Jahr wie BMW verkaufen würde, entspräche dies bei einem Durchschnittspreis von 30.000 Dollar nur rund 20 Prozent der Gesamterlöse. Hinzu kommt, dass die Traummargen eines iPhones im komplizierten Autogeschäft wohl nicht erreichbar sind. Dennoch bringen Autopläne willkommene Impulse für die Aktie.
Fragiler Chart
Am Freitag war das Apple-Papier deutlich ins Minus gerutscht. Die Gefahr, dass der jüngst gestartete Rebound an Dynamik verliert oder ganz stoppt wurde jedoch am Montag durch ein zweiprozentiges Plus etwas verringert. Da sich die Aktie unter der 200-Tage-Linie befindet, sollten Trader jedodoch vorsichtig bleiben.
(mit Material von dpa-AFX)