Tesla baut die spannendsten Elektroautos, wie gestern erst wieder ein Analyst nach einer Probefahrt begeistert schrieb. Und die Teslas werden immer günstiger. Denn bereits am 2. März gab Elon Musk einen überraschend heftigen Preissturz bei Neuwagen bekannt. Im Schnitt rutschten die Preise sechs Prozent bei einzelnen Autos sogar bis zu 40 Prozent nach unten. Zwar gab es zwischenzeitlich wieder eine im Schnitt drei prozentige Erhöhung – doch Tesla-Besitzer mussten Wertverluste hinnehmen.
Heute Nachricht: Prognose vor (!) Preisänderungen
Umso erstaunlicher eine Meldung, drei Wochen später, am 25. März wonach Tesla doch bei den Restwerten „Porsche vom Thron“ stößt, welche deutschlandweit von mehreren Medien aufgegriffen wurde. Wörtlich wurde geschrieben: „Nun [!] steigt die E-Limousine auch auf den obersten Podest des Restwert-Throns in der Oberklasse. Das Tesla Model S rangiert einem Prognosewert von 60 Prozent nach drei Jahren und 60.000 Kilometern Laufleistung.“ Leser waren verwundert: „Wirklich, auch nach dem Preisrutsch?“
Quelle der Meldungen waren im März neu veröffentlichte Zahlen der renommierten Autowert-Analysten von Schwacke. Einige Medien hatten aufgrund des Veröffentlichungsdatums offenbar angenommen, die Zahlen seien schon aktualisiert. DER AKTIONÄR hat direkt bei Schwacke nachgefragt und heute die Antwort erhalten: „Ich kann ich Ihnen bestätigen, dass sich die Prognose noch auf Listenpreise vor den Preisänderungen bezieht. Die Preisänderungen werden das Preisgefüge von Gebrauchtfahrzeugen, insbesondere den jüngeren, nachhaltig beeinflussen.“ Kurz: Seit März sind Tesla nicht mehr wertstabiler als Porsche und Co. was einige Artikel noch Wochen später suggeriert hatten.
Inwieweit geringere Restwerte über Leasing-Verträge oder Eigenbestände Spuren in der Bilanz bei Tesla hinterlassen, zeigen erst die detaillierten Q1-Zahlen. Während Tesla-Besitzer höhere Wertverluste als kalkuliert hinnehmen müssen, freut es die Neukunden – das reduzierte Preisniveau sorgt zumindest beim Model 3 derzeit für Verkaufsrekorde.
Florian Söllner heute zu Tesla im AKTIONÄR TV:
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikationangesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.