Der DAX dürfte sich am Freitag etwas von seinem Einbruch am Vortag im Zuge des russischen Einmarsches in die Ukraine erholen. Trotzdem bleibt die Situation kompliziert und die Kurse dürften teilweise weiter stark schwanken. Die Anleger fragen sich: Welche Unternehmen sind von der Krise besonders betroffen?
Ein potenziell starkes Risiko für den Gewinn von mehr als zehn Prozent besteht laut einer Analyse von Warburg Research bei der Metro AG und der ProCredit Holding, die Bankgeschäfte vor allem in Südost- und Osteuropa betreibt. Die Studie liegt Bloomberg vor.
Die Metro habe im untersuchten Universum von knapp 200 Aktien den höchsten Umsatzanteil mit 12,8 Prozent in Russland und der Ukraine.
Die Konsequenz: Die Aktie der Metro verlor in den vergangenen sieben Tagen zwölf Prozent und fiel auf den tiefsten Stand seit April 2021.
Ein eher geringes, aber trotzdem noch nennenswertes Gewinnrisiko von unter zehn Prozent haben die Analysten bei Bauer, Ceconomy, Fraport, Henkel, HHLA, Jungheinrich, König & Bauer, KWS Saat, Leoni, S&T, Steico und Wacker Neuson ausgemacht.
Ceconomy zum Beispiel hält 15 Prozent an der russischen M.video. Fraport ist am Flughafen von St. Petersburg beteiligt.
Unter Druck steht auch Adidas. Der DAX-Konzern erlöste im Jahr 2020 in Russland 584 Millionen Euro (insgesamt 19,8 Milliarden). Die Aktie rutschte am Donnerstag auf ein neues 12-Monats-Tief.
Die Lage in der Ukraine – gemischt mit der anstehenden Zinswende – ist schwer verdauliche Kost für die Bullen. Anleger sollten ihr Depot auf Krisenfestigkeit überprüfen. Stock-Picking wird 2022 noch wichtiger.
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