Die Vonovia-Aktie gerät am Mittwoch stark unter Druck. Mit einem Minus von über vier Prozent ist sie im frühen Handel das klare Schlusslicht im deutschen Leitindex. Hauptgrund dafür sind kräftig anziehende Anleiherenditen. Sie belasten auch in der zweiten Reihe die Immobilienwerte.
Der kräftige Anstieg der Anleiherenditen setzte die zinssensitiven Immobilienwerte am Mittwoch unter Druck. Gleichzeitig einigten sich die Verhandlungsführer von Union und SPD auf ein historisches Finanzpaket zur Stärkung der Bundeswehr und zur Verbesserung der Infrastruktur. Auch wenn die endgültige Verabschiedung noch aussteht, hinterließ die Entschlossenheit der Politik bereits Spuren an den Märkten.
In der Immobilienbranche lösten die Zinssorgen deutliche Kursverluste aus. Der DAX-Konzern Vonovia büßt am Vormittag über vier Prozent ein, der europäische Immobiliensektor im Stoxx Europe 600 gut ein Prozent.
Auch im MDAX gehören Immobilienwerte am Mittwoch zu den größten Verlierern: LEG, Deutsche Wohnen, Aroundtown und TAG Immobilien verbuchen im frühen Handel allesamt Kursrückgänge - währen der Index insgesamt klar im Plus liegt.
Parallel dazu gerieten deutsche Staatsanleihen unter Druck. Mit der Aussicht auf eine steigende Verschuldung in Deutschland gaben ihre Kurse deutlich nach, während die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zeitweise auf 2,71 Prozent kletterte. Das ist der höchste Stand seit November 2023.
Die Zinssorgen haben Vonovia erneut ausgebremst – die erhoffte Stabilisierung bleibt somit vorerst aus. Die fundamentale Lage des Immobilienkonzerns hat sich zwar weiter verbessert, doch an den Märkten steht nach wie vor die Zinsfantasie im Vordergrund. Investierte Anleger bleiben an Bord. Ein Neueinstieg erscheint aktuell jedoch nicht attraktiv - zumal sich auch das Chartbild nun wieder deutlich eingetrübt hat.