Am Donnerstag hat der Immobilienkonzern Grand City Properties die Aussetzung der Dividende verkündet. Das geschah zuletzt auch bei TAG Immobilien, die bei Vorlage der Zahlen ebenfalls am Donnerstag zudem einen vorsichtigen Ausblick präsentierten. In der Folge gerieten weitere Branchenvertreter, unter anderem auch Vonovia unter Druck. Bei dem DAX-Konzern spitzt sich die Lage am Tag vor dem Geschäftsbericht damit weiter zu.
Auch die Angst vor weiteren Zinsschritten – die EZB ließ sich beim Zinsentscheid am Donnerstag alle Möglichkeiten offen – sowie die hohe Inflation lasten weiterhin auf dem hoch verschuldeten Konzern. Als Folge hat Vonovia bereits die geplanten Investitionen in Modernisierung und Neubau für 2023 von 1,4 Milliarden auf 850 Millionen Euro gekürzt.
Am Donnerstagabend nach Börsenschluss legt dann auch Europas größter Vermieter Vonovia die Geschäftszahlen vor. Experten erwarten für das Jahr zwar eine Steigerung der Umsätze, unter anderem aufgrund von als Sparmaßnahme durchgeführter höherer Immobilienverkäufe. Der operative Gewinn dürfte jedoch deutlich geringer als im Vorjahr ausfallen. Als weitere Maßnahme zur Kostensenkung steht zudem auch bei Vonovia eine Aussetzung der Dividende im Raum.
Bei der Aktie spitzt sich die Lage derweil weiter zu. Am Donnerstagnachmittag markierte das Papier mit einem deutlichen Minus ein neues Jahrestief. Damit rückt das Mehrjahrestief bei 18,60 Euro immer näher. Sollte diese Marke unterschritten werden, drohen weitere Verluste.
Vonovia steht am Donnerstag deutlich unter Druck. DER AKTIONÄR sieht vorerst, insbesondere vor den Geschäftszahlen, keinen Grund zum Einstieg.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.