Trotz der jüngsten Erholung notiert die Vonovia-Aktie seit Jahresbeginn immer noch leicht im Minus, ist damit ein klarer Underperformer im Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 und muss ihn bald verlassen. Zudem bewertete die US-Investmentbank Morgan Stanley den deutschen Immo-Konzern und einen Branchenkollegen am Montag neu.
Die Anteilsscheine von Vonovia scheinen das Verlassen des Euro Stoxx schon mit dem Negativtag am Freitag eingepreist zu haben. Denn am Montag zeigt sich die Immo-Aktie freundlich und notierte zwischenzeitlich rund zwei Prozent im Plus. Förderlich für die Stimmung war eine Hochstufung von "Underweight" auf "Equal-weight" durch Morgan Stanley. Die Bank fürchtet zwar, dass die aktuelle operative Widerstandsfähigkeit des europäischen Immobiliensektors nachlassen wird, die Experten sehen jedoch vereinzelt Chancen.
Für die Papiere von Aroundtown zeigte sich die US-Bank hingegen deutlich pessimistischer und senkte das Kursziel von 2,00 auf 1,50 Euro. Die Einstufung beließ sie auf "Underweight".
Die operative Widerstandsfähigkeit des europäischen Immobiliensektors werde wohl nachlassen, aber dies hätten Anleger schon berücksichtigt, schrieb Analyst Bart Gysens in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Die Zinskurve komme wahrscheinlich an ihrem Höhepunkt an, was für eine breite Kluft zwischen Chancen und Risiken sorge. Aroundtown gehöre zu den überschuldeten Unternehmen, die Anleger meiden sollten.
DER AKTIONÄR ist deutlich optimistischer, was den deutschen Immo-Sektor angeht, als Morgan Stanley. Das Zins-Top dürfte nicht nur in den USA, sondern auch in der EU bald erreicht sein. Die darauf folgenden Zinssenkungen werden Konzernen wie Vonovia, aber vor allem Aroundtown wieder mehr Luft zum Atmen geben. Konservative Anleger greifen zu Vonovia-Aktien. Wer risikofreudiger ist, kauft Aroundtown.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.
(mit Material von dpa-AFX)