Bei der gestrigen Zahlenvorstellung zeigte sich Vonovia trotz der anhaltenden Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt zuversichtlich. In diesem Jahr will der Wohnungskonzern wieder wachsen. Zudem verkündeten die Bochumer, dass sie die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr von 0,90 auf 1,22 Euro je Aktie anheben wollen.
Die Märkte überzeugte das nur vorbörslich. Im regulären Handel dominierten die roten Vorzeichen. Auch zum Tagesschluss stand ein Minus auf der Kurstafel. Das Feedback der Analysten fällt hingegen überwiegend positiv aus.
JPMorgan bleibt bei seiner „Overweight“-Empfehlung mit einem Kursziel von 37,50 Euro, sieht aber weiterhin Unsicherheiten durch das politische Geschehen in Deutschland. Analyst Neil Green betont, dass die steigenden Renditen fraglich bleiben, da die geplanten Investitionen über zwölf Jahre gestreckt sind.
Goldman Sachs bleibt derweil der Superbulle in Sachen Vonovia. Analyst Jonathan Kownator hält an seinem Kursziel von 45,80 Euro fest. Er hebt den positiven operativen Cashflow, die laufenden Verkäufe und den starken Ausblick hervor. Dennoch verfehlte das bereinigte Vorsteuerergebnis seine Prognose um ein Prozent.
Die DZ Bank senkt den fairen Wert von 39,00 auf 32,50 Euro, bleibt aber bei „Kaufen“. Analyst Karsten Oblinger sieht zwar alle Jahresziele erreicht, doch die gestiegenen Zinsen belasten die Branche. Barclays bleibt derweil skeptisch und belässt Vonovia mit einem Kursziel von 28,00 Euro auf „Underweight“. Analyst Paul May sieht solide Zahlen, warnt jedoch vor möglichen Belastungen durch Zinsentwicklungen.
DER AKTIONÄR bleibt skeptisch. Die Zinsen dürften vorerst das dominierende Thema bei Immobilienaktien bleiben. Mittel- bis langfristig hat Vonovia deutliches Aufwärtspotenzial. Kurzfristig drohen allerdings weitere Kursverluste. Anleger warten mit einem Neueinstieg daher weiter ab, zumal die Aktie auch charttechnisch stark angeschlagen ist.