Vonovia verkauft seine letzten Pflegeimmobilien an die Stadt Hamburg für 380 Millionen Euro. Anleger reagieren positiv, die Aktie erholt sich leicht über 27,00 Euro. Die charttechnische Lage bleibt jedoch angespannt und erfordert weiterhin Aufmerksamkeit.
Die Vonovia-Tochter Deutsche Wohnen verabschiedet sich von ihren letzten eigenbewirtschafteten Pflegeeinrichtungen. Wie das Unternehmen mitteilt, übernimmt die Stadt Hamburg 13 Pflegeheime mit etwa 2.000 Mitarbeiter und rund 2.400 Pflegeplätzen. Der Kaufpreis liegt bei rund 380 Millionen Euro. Mit dem Erwerb wolle Hamburg einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Bewältigung demografischer Herausforderungen leisten.
Vonovia-Chef Rolf Buch betonte, dass der Verkauf der Pflegen & Wohnen an die Stadt Hamburg als neuen, verantwortungsvollen Eigentümer begrüßt werde. Die Deutsche Wohnen habe damit ihr Ziel erreicht, sich vollständig aus dem Geschäft mit eigenbewirtschafteten Pflegeeinrichtungen zurückzuziehen. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher erklärte, der Rückkauf biete der Stadt die Möglichkeit, "wieder eine eigenständige Rolle in der stationären Pflege einzunehmen", angesichts eines steigenden Bedarfs an Pflegeplätzen.
Vonovia hatte in den vergangenen Jahren angesichts der Immobilienkrise ein Verkaufsprogramm gestartet, um seine milliardenschweren Schulden zu reduzieren. Auch bei der Deutschen Wohnen wurden im Zuge dessen Pflegeimmobilien veräußert. Vonovia-Chef Buch sieht die Krise der Branche mittlerweile allerdings als überwunden an und fokussiert sich wieder auf Wachstumsmöglichkeiten.
Anleger reagieren leicht positiv auf den Verkauf der letzten Pflegeimmobilien. Die Aktie des Wohnungskonzerns kämpft sich wieder über die Marke von 27,00 Euro. Das Chartbild bleibt dennoch angeschlagen. Immerhin bleibt aber die horizontale Unterstützung im Bereich von 26,00 Euro intakt.
Die Unterstützung ist massiv, sodass die Chancen gut stehen, dass die Aktie spätestens von dort aus wieder nach oben dreht. Sollte sie jedoch fallen, könnte der Kurs zügig weiter in Richtung 24,00 Euro sinken.
Vonovia setzt die Aufräumarbeiten im Portfolio mit dem jüngsten Deal fort. Das dürfte sich fundamental betrachtet auszahlen. Charttechnisch bleibt die Aktie aber in einer heißen Phase. Nicht investierte Anleger warten zunächst weiter ab. Investierte Anleger halten an der Position fest und belassen den Stopp bei 25,50 Euro.