Vonovia hat heute vorbörslich seine Zahlen für das erste Quartal 2024 veröffentlicht. Der Wohnungskonzern hat demnach wieder einen Gewinn eingefahren. Der Wert des Immobilienportfolios blieb annähernd stabil. Die Talsohle bei der Wertentwicklung sei nun praktisch greifbar. Nur operativ lief es nicht so gut.
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat nach einem Milliardenverlust im Vorjahr im ersten Quartal wieder einen Gewinn eingefahren. Der Überschuss betrug in den drei Monaten bis Ende März 335,5 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Vonovia wegen einer Abwertung des Immobilienportfolios einen Verlust von knapp 2,1 Milliarden Euro erlitten. Der Wert des Immobilienportfolios blieb mit knapp 83,7 Milliarden Euro Ende März im Vergleich zum Jahresende 2023 annähernd stabil.
„Die Talsohle bei der Wertentwicklung ist praktisch greifbar“, kommentierte Vonovia die Entwicklung. Die Rückkehr zum Wachstumskurs sei in Sicht. Spätestens ab 2025 wolle der Konzern umschalten und sich wieder auf die Steigerung seiner Erträge konzentrieren. Ab dann erwarten die Bochumer einen organischen Wertzuwachs in Höhe von rund drei Milliarden Euro pro Jahr - beeinflusst vor allem durch den Wohnungsmangel und eine hohe Nachfrage nach Wohnraum in den Metropolen. Dabei klammert Vonovia Bewertungseffekte aus.
Operativ lief es im ersten Quartal 2024 nicht so rund. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging im Jahresvergleich um 3,3 Prozent auf 607 Millionen Euro zurück. Dies hing vor allem mit geringeren Einnahmen aus dem Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Immobilien und dem Verkauf von Wohnungen zusammen.
Bei der Vermietung lief es dank der der weiterhin hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in den Ballungsgebieten besser. Die durchschnittliche Miete stieg per Ende März im Schnitt auf 7,78 Euro pro Quadratmeter - das waren 3,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland betrug die durchschnittliche Monatsmiete per Ende März bei Vonovia 7,67 Euro pro Quadratmeter.
Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Mietwachstum aus eigener Kraft von 3,8 bis 4,1 Prozent. Zuvor war das Unternehmen hier von einem Plus von 3,4 bis 3,6 Prozent ausgegangen. Langfristig rechnet Vonovia mit einem jährlichen Mietwachstum von vier Prozent. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen.
Die von Vonovia gelieferten Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen. Dass bei der Wertentwicklung des Immobilienportfolios die Talsohle nun greifbar ist, ist eine gute Nachricht. Eine Schockreaktion wie bei den letzten Zahlen sollte daher heute ausbleiben. Vielmehr könnten die Märkte nun endlich wieder den Blick in die Zukunft richten, zum Beispiel auf die anstehenden Zinssenkungen im Euroraum und die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum. Von beidem profitiert Vonovia als größter deutscher Wohnungskonzern.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.