Die drei großen deutschen Immobilienkonzerne - Vonovia, Deutsche Wohnen und Ado Properties - haben den Markt in den letzten Wochen outperformen können. Charttechnisch betrachtet wurden zuletzt starke Kaufsignale generiert, die die Aktien auf historische Höchstkurse treiben könnten. Über die urplötzliche Branchenrotation lassen sich freilich nur Vermutungen anstellen.
Offen für Angebote
Die Nummer 2 auf dem Wohnungsmarkt, Deutsche Wohnen, würde ein Gebot von einem Konkurrenten prüfen, falls dies das Potenzial der Gesellschaft ausreichend widerspiegele, sagte vor Kurzem Finanzvorstand Philip Grosse der Financial Times in einem Interview. Detaillierten Angaben zu einen "adäquatem Angebot" wollte er aber nicht machen. Vor Investoren habe er durchsickern lassen, dass er Wert von beträchtlich über 40 Euro je Aktie gerechtfertigt sein könnte. Für das restliche Jahr liege aber der Fokus auf internem Wachstum.
Bestimmt wäre Grosse auch offen für ein Angebot der Nummer 1 der Branche, Vonovia. Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch im letzten Jahr hatte Vonovia-CFO Stefan Kirsten im März einen neuen Anlauf für eine Fusion zwar noch ausgeschlossen, aber diese Meinung könnte schon längst Makulatur sein.
Ado als Fusionspartner?
Möglicherweise ist auch Ado Properties, die Nummer 3 im Wohnungssektor, Teil der Übernahmewelle. Ausgeschlossen ist, dass Ado einen der beiden übernimmt, aber warum sollten nicht Deutsche Wohnen und Ado fusionieren. Ado ist nahezu ausschließlich in Berlin aktiv und würde sehr gut zu Deutsche Wohnen passen. Es ließen sich sicherlich hohe Synergien in der Verwaltung der Bestände heben. Zudem gäbe es auf der Finanzierungsseite Einsparpotenzial.
Vonovia und Ado auf der Empfehlungsliste
Vonovia ist der Top-Pick des AKTIONÄR im Immobiliensektor auf lange Sicht und vor allem für konservative Investoren mit einer Vorliebe für dividendenstarke Aktien interessant. Ado Properties wurde vor Kurzem in das Real-Depot gekauft und hat sich schon sehr gut entwickelt. Das Potenzial scheint aber noch lange nicht ausgereizt.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.