Der Insider und Milliardär Bill Gross befürchtet ein baldiges Scheitern der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. Tritt dieses Szenario tatsächlich ein, dann dürften nicht nur die Kapitalmärkte abstürzen, sondern mit ihnen auch die kapitalistischen Geschäftsmodelle, die auf diesen Märkten aufbauen – das ist zumindest die Ansicht des legendären Anleihen-„Königs“. Gross ist nach wie vor davon überzeugt, dass alle Finanzmärkte manipuliert würden und die Preise der gehandelten Vermögenswerte nur ein künstliches Konstrukt seien. In einem Interview mit CNBC führte der frühere Manager des PIMCO Total Return Fonds einst aus, dass die Marktteilnehmer am Ende ihr Geld verlieren, genau wie die Kunden, die ihr Glück bei einem Hütchenspiel mit einem geschickten Schwindler versuchen. Die Manipulation der Märkte betrifft der Aussage von Gross zufolge in Wirklichkeit alle Finanzmärkte. Die Zentralbanken könnten durch die Festsetzung eines Leitzinses und beliebige Geldmengenerweiterungen großen Einfluss ausüben. Es könne jedoch kein Zweifel daran bestehen, dass die Preise infolge dieser Manipulationen kaum noch Aussagekraft besäßen. Die große Frage sei, was mit den Preisen geschieht, wenn die Einflussnahme eines Tages ende. Gross gibt die Antwort: „Der Pfeil zeigt dann wahrscheinlich nach unten.“ Parallel hierzu umriss der Systemkenner ein Szenario, in dem alle Anleger gleichzeitig zum Ausgang stürmen und aus ihren Positionen nicht mehr herauskommen. Gross konkretisierte diese Entwicklung als globalen Liquiditätsschock, und zwar in Verbindung mit einem abrupten Versiegen der Liquidität bei Unternehmens- und Hochzinsanleihen.
Stelter: Teilstreichung der Schulden oder Inflation
Der renommierte Ökonom Daniel Stelter befürchtet ebenfalls schmerzhafte systemische Verwerfungen. Er sieht – übrigens genau wie auch der Edelmetallexperte David Morgan – nur zwei grundsätzliche Möglichkeiten. Das erste Szenario beinhaltet eine abrupte Verringerung der Schuldenberge, indem man sie per Federstrich abträgt. Das wäre gleichbedeutend mit einer Teilstreichung der Schulden. Die zweite Möglichkeit wäre das Herbeiführen einer massiven Inflation. In seinem lesenswerten Buch „Eiszeit in der Weltwirtschaft“ ruft Stelter in Erinnerung, dass es allein in der Euro-Zone Schulden im Volumen von bis zu fünf Billionen Euro gibt, die nicht mehr ordnungsgemäß bedient werden können. Der Ökonom führt weiter aus: „Diesen fünf Billionen Euro Schulden stehen Forderungen in gleicher Höhe gegenüber. Wenn also Schuldner nicht bezahlen, kommt es zu Verlusten bei den Gläubigern. Dies sind in erster Linie Versicherungen, Banken, Pensionskassen und Investmentfonds. Hinter allen diesen ´Geldsammelstellen´ stehen wir, die Bürger, die wir unser Geld direkt und überwiegend indirekt an diese und die faulen Schuldner verliehen haben.“ Stelter plädiert daher für einen geordneten Schuldenschnitt. (Daniel Stelter: „Eiszeit in der Weltwirtschaft“; Seite 170ff./ Campus Verlag)
Marc Faber: „Sparer werden keinen Zugriff mehr haben!“
Der Schweizer Börsenexperte Marc Faber ist für die langfristige Zukunft der globalen Papierassets und –versprechen ebenfalls nicht gerade optimistisch gestimmt. Potenzielle Szenarien wie Kapitalverkehrskontrollen, Computerpannen und temporäre Börsenschließungen seien nur der Vorgeschmack auf das, was eines Tages bei allen Finanzinstituten passieren werde. „Investoren und Sparer werden keinen Zugriff mehr haben auf ihre Vermögenswerte.“ Glücklich können sich dann diejenigen Marktteilnehmer schätzen, die eine Liquiditätsreserve in Form von physischem Gold aufgebaut haben –und zwar außerhalb des Finanzsystems. Auf diese könne man dann während der Krise zurückgreifen.
Milliardäre raten zu Gold und Silber
Fazit: Die Warnungen von Gross, Stelter und Faber erinnern an ausgefeilte Betrugssysteme wie Kettenbrief- und Schneeballsysteme (Pyramidensysteme und Ponzi-Scheme). Die Finanzmarktexperten Stelter und Faber rieten zuletzt wiederholt dazu, konsequent physisches Gold zu kaufen. Aber auch der Multimilliardär George Soros stockte zuletzt seinen physischen Goldbestand deutlich auf. Man sollte sich die Vorgehensweise dieser weitsichtigen Insider zum Vorbild nehmen und es ihnen gleichtun. Betrachten Sie physisches Gold als notwendige Absicherung gegen etwaige Konfiskationen von Bankkonten. Physisches Silber ist nicht nur ein hervorragendes Tauschmittel, sondern auch das Geld der letzten Instanz. Denken Sie bitte daran, was einst ein weiser Insider sagte: „Gold ist Geld, alles andere ist Kredit.“ (Zitat von John Pierpont Morgan, Hochfinanz-Insider und Mitbegründer der US-Notenbank Fed im Jahr 1913)