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Volle Pulle, Flasche leer – jetzt Comeback bei Diageo?

Volle Pulle, Flasche leer – jetzt Comeback bei Diageo?
Foto: Tyler Kaufman/Getty Images
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Andreas Deutsch 17.10.2024 Andreas Deutsch

In der Pandemie war die Aktie von Diageo schwer angesagt. Im Dezember 2021 erreichte der Titel des Schnapsbrenners bei 4.110 Britischen Pence ein Rekordhoch – es war die Krönung eines Top-Jahres für Anleger mit einem Kursgewinn von 40 Prozent. Dann folgte ein bitterer Absturz. Nun sendet Diageo ein Lebenszeichen.

Am Donnerstag gewinnt die Diageo-Aktie 2,5 Prozent. Der Grund: Konkurrent Pernod Ricard ist zwar unerwartet schwach ins neue Geschäftsjahr gestartet. An seiner Prognose hielt das Unternehmen allerdings fest. Dank starker Geschäfte in Indien will Pernod Ricard im Gesamtjahr wieder wachsen und den Absatz steigern. Auch die mittelfristigen Ziele bleiben: Das Unternehmen strebt ein organisches Wachstum von vier bis sieben Prozent an.

Mit dem Kursplus vom Donnerstag setzt sich die Erholung bei Diageo fort. Seit dem Rekordhoch ist die Aktie jetzt nur noch 35 Prozent im Minus – Anfang August waren es noch 45 Prozent. Die Folge: Der Abwärtstrend seit April 2023 ist geknackt.

Aber: Von Partystimmung ist Diageo noch weit weg. Im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 hakte es besonders in Lateinamerika und in der Karibik, wo die Konsumenten lieber zu Discounterprodukten greifen als zu Diageo-Marken wie Smirnoff, Johnnie Walker oder Captain Morgan. In der Region ging der Umsatz um 21 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar zurück. Das Geschäft in Lateinamerika und in der Karibik trägt neun Prozent zum Konzernumsatz bei.

Diageo will gegensteuern, mit mehr Marketing etwa und günstigeren Alternativen. Die Hoffnung: Geht die Inflation weiter zurück, wählen die Kunden wieder die höherpreisigen Getränke. Gut unterwegs ist der Konzern in Afrika, wo der Umsatz im vergangenen Jahr um zwölf Prozent zulegte. Die Entwicklung in Europa ist mit einem Plus von 2,8 Prozent ordentlich. In den USA indes, wo Diageo 30 Prozent des Umsatzes erzielt, muss der Konzern besser werden – dort sanken die Erlöse 2023/24 um 2,5 Prozent. Aber in den USA gilt das Gleiche wie für Lateinamerika: Nimmt die Kaufkraft der Kunden zu, gönnen sie sich womöglich auch wieder mehr Premiumschnaps und -bier.

Diageo (WKN: 851247)

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Die Probleme dürften zu einem großen Teil im Diageo-Aktienkurs eingepreist sein. Das 2025er-KGV liegt bei 18, das durchschnittliche KGV der vergangenen zehn Jahre beläuft sich auf 21. Die alte Börsenweisheit „getrunken und gegessen wird immer“ gilt nach wie vor. Diageo hat mit seiner riesigen Erfahrung und mit seinem breiten Portfolio die Chance, den Turnaround zu schaffen. Anleger mit Weitblick können einen ersten Fuß in die Tür stellen.

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