Die Getränkebranche hat ein neuer Trend erfasst. Er handelt von steigenden Marketingausgaben, von wiedererstarkendem Wachstum in den Schwellenländern und positiven Währungseffekten. Die Branche hat nicht Hunger – sondern wieder Durst. Ein US-Konzern, der umfassend von diesem Trend profitiert, ist Monster Beverage.
Top-Argument für die Aktie: Monster treibt durch bewährte Marketingstrategien die Expansion in Märkten außerhalb der USA voran. Schützenhilfe gibt es dabei vom Investor Coca-Cola, der aktuell einen Anteil von 18,1 Prozent am Energydrink-Hersteller hält und sein gigantisches Vertriebsnetzwerk zur Verfügung stellt.
Der internationale Markt bietet dabei deutliches Wachstumspotential, denn im Vergleich zum großen Konkurrenten Red Bull verfügt Monster dort nur über einen sehr geringen Marktanteil. Im Kernmarkt USA konnte Monster dem Wettbewerber in den vergangenen Jahren bereits deutlich Marktanteile abluchsen und liegt mit 43 Prozent einige Prozentpunkte vor Red Bull. Erste Zahlen zeigen, dass dies auch auf der internationalen Bühne gelingen dürfte.
Das gesamte Marktvolumen der Energydrinks beträgt aktuell 45 Milliarden Dollar und dürfte laut Daten von Euromonitor bis 2021 im Jahresdurchschnitt um fünf Prozent anwachsen. Monster sollte jedoch wesentlich schneller wachsen. Im neuen Jahr könnten die Erlöse des Konzerns um über elf Prozent zulegen. Neben der Expansion auf dem internationalen Markt liegt das schnellere Umsatzwachstum vor allem an neuen Produkten.
Denn das Portfolio beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf pappsüße Energydrinks, sondern umfasst auch zuckerfreie, biologisch gebraute oder mit Espresso versetzte Sorten. Die neuen Produkte – allen voran Monster Java – treiben in den vergangenen Quartalen die Verkaufszahlen nach oben. Allein der Kaffee-Energy-Mix Java könnte im neuen Jahr für eine um 155 Basispunkte verbesserte Wachstumsrate sorgen.
Monster greift Red Bull auf dem internationalen Markt an und stärkt mit neuen Produkten bereits erschlossene Märkte. Steigende Umsätze und Gewinne zeigen, dass der Energydrink-Hersteller mit dieser Strategie Erfolg hat. Das 18er-KGV von 34 ist zwar trotz des aktuellen Abverkaufs nicht billig, jedoch ist dieser Preisaufschlag angesichts der hervorragenden Aussichten gerechtfertigt. Und wer weiß, vielleicht bewahrheiten sich die Gerüchte und Coca-Cola greift zu. Anleger lassen die Gewinne laufen.
Dieser Artikel erschien bereits in DER AKTIONÄR 04/18. Die komplette Ausgabe finden Sie hier.