Die Volkswagen-Luxusmarke Porsche AG könnte Kreisen zufolge trotz des getrübten Marktumfeldes mit bis zu 85 Milliarden Euro bewertet werden. Bei den Wolfsburgern seien bereits Vorbestellungen eingegangen für mehr als die wohl angebotene Aktienzahl, die eine Bewertung von 60 bis 85 Milliarden Euro implizierten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Damit wäre das Börsendebüt der Porsche AG trotz des getrübten Konjunkturumfeldes eines der größten in Europa aller Zeiten. Die Volkswagen-Vorzugsaktien zogen nach Bekanntwerden der Nachrichten um 3,5 Prozent an, die Papiere der VW-Holding Porsche SE um 4,2 Prozent.
Branchenexperten hatten zuvor für die Porsche AG bei normalen Rahmenbedingungen mit einer Bewertung von 80 bis 100 Milliarden Euro gerechnet. Angesichts des derzeitigen Marktumfeldes hätte die Bewertung entsprechend niedriger ausfallen können. Zumeist war daher zuletzt eher von 80 Milliarden oder etwas weniger. Laut Bloomberg will die Porsche AG ihren Börsengang in der ersten Septemberwoche ankündigen. Sprecher von Volkswagen und Porsche lehnten gegenüber Bloomberg eine Stellungnahme ab.
Der Sportwagenbauer Porsche befindet sich derzeit im Besitz von Volkswagen. Die Porsche Holding SE wiederum hält derzeit rund 53 Prozent der Anteile am Volkswagen-Konzern. 25 Prozent plus eine Aktie der Stammpapiere sollen im Zuge des Börsengangs an die Porsche SE gehen. Bis zu 25 Prozent der auszugebenden Vorzugsaktien sollen zusätzlich am Markt platziert werden.
Sowohl die Aktie von Porsche als auch von VW waren nach der Erholungsbewegung in den vergangenen Wochen zuletzt wieder etwas unter Druck gekommen. Nun geht es bei beiden Titeln aber wieder direkt aufwärts. DER AKTIONÄR bleibt aber für beide Werte zuversichtlich. Aus langfristiger Sicht notieren beide Titel auf interessantem Kaufniveau.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche SE und Volkswagen.