Die guten Zahlen für das Jahr 2019 rücken völlig in den Hintergrund. Der Ausbruch des Coronavirus und die damit verbundenen Maßnahmen der Politik stellen die Automobil-Hersteller vor große Herausforderungen. VW-Chef Herbert Diess nannte 2020 ein “sehr schwieriges Jahr”. Die Aktie hat seit ihrem Hoch im fast 50 Prozent verloren!
Mit der Ausbreitung des Coronavirus und dessen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sei eine verlässliche Geschäftsprognose für den Volkswagen-Konzern derzeit “nahezu unmöglich”, wie Finanzvorstand Frank Witter am Dienstag erklärte. Es sei ungewiss, mit welcher Schwere und Dauer die Viruskrise Volkswagen treffen werde.
VW-Chef Herbert Diess nannte 2020 ein “sehr schwieriges Jahr”. “Die Corona-Pandemie stellt uns vor ungekannte operative und finanzielle Herausforderungen. Zudem sind nachhaltige Konjunktureinflüsse zu befürchten”
Produktion wird ausgesetzt
VW schöpfe im “Task-Force- Modus” nun alle Maßnahmen aus, um die Mitarbeiter zu unterstützen und das Geschäft zu stabilisieren. Erste Maßnahme: VW will die Produktion an zahlreichen Standorten vorübergehend aussetzen. Am Freitag soll dort die vorerst die letzte Schicht gefahren werden, heißt es in einem Brief an die Mitarbeiter.
Die Automobil-Hersteller trifft die Krise besonders schwer. Lieferketten werden unterbrochen, ganze Werke stillgelegt. Hinzu kommt, dass die Herausforderungen ohnehin schon groß genug sind. Volkswagen & Co müssen zig Milliarden in neue Antriebsformen, neue Mobilitätsdienste sowie selbst fahrenden Autos stecken.
Ehrgeizige Ziele
Positiv für VW: Kein anderer europäischer Autohersteller geht den Ausbau der Elektromobilität so konsequent an wie der Konzern aus Wolfsburg. Herbert Diess wird mit seinem Team bis 2024 rund 60 Milliarden Euro in klimafreundliche Antriebe und die Digitalisierung stecken.
Die Anleger interessiert das derzeit herzlich wenig. Eingepreist wird derzeit ein knackiger Einbruch der Weltwirtschaft. Die NordLB hat das Kursziel für die VW-Aktie von 120 Euro auf 100 Euro reduziert. Das Papier des Automobil-Herstellers hat seit dem Hoch im Januar bei knapp 185 Euro fast 50 Prozent verloren. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis beträgt 0,2. Sehr mutige Anleger wagen eine kleine Position mit einem Stopp bei 92,50 Euro