Der Volkswagen-Konzern hat am Dienstag wegen milliardenschwerer Belastungen unter anderem bei seiner Premiumtochter Audi die Ergebnisprognose für das laufende Jahr gesenkt. Neben Problemen bei der Nachfrage nach den in Brüssel von Audi gebauten Elektro-SUVs der Q8 e-tron-Modellfamilie kommen den Konzern auch weitere Kosten wie etwa für den Personalabbau bei der Kernmarke VW teuer zu stehen. Die Aktie ging im Anschluss auf Tauchstation.
Dennoch hielt im Anschluss an die Prognosesenkung Goldman Sachs das Kursziel von 140 Euro für die Aktie aufrecht. Laufende Restrukturierungen brächten einen zusätzlichen Aufwand in Höhe von 1,7 Milliarden Euro mit sich, schrieb Analyst George Galliers. Er glaubt, dass die Ankündigung dennoch positiv ist. Sie signalisiere konkrete Maßnahmen, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Autobauers zu verbessern.
Das Analysehaus Jefferies sieht für die Aktie sogar Potenzial bis 150 Euro.
Analyst Philippe Houchois beurteilt die VW-Nachricht als Teil des Kosteneffizienz- und Redimensionierungsprogramms beim Wolfsburger Autobauer.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner zurückhaltenden Einschätzung für VW. VW agiert längst nicht mehr aus einer Position der Stärke heraus. Die innovativen Hersteller aus China treiben den deutschen Hersteller vor sich her. Die ID. Modelle sind nett, aber nicht innovativ. Die Software hinkt den Erwartungen weit hinterher. Die Gewinne im Reich der Mitte sind seit Jahren rückläufig. Der Trend wird sich fortsetzen.
Hinzu kommt: Der Deal mit Rivian ist interessant, zeigt aber die Schwächen von VW im Software-Bereich schonungslos auf. Aktuell ist sicherlich viel im Kurs der VW-Aktie eingepreist. Aufgrund der schwierigen Marktsituation in China inklusive der rückläufigen Gewinne ist VW aktuell kein Kauf.
Mehr Informationen unter anderem zu VW-Konkurrent BYD gibt es in der aktuellen Börsenpunk-Ausgabe.