Der chinesische Automarkt ist im April ersten Daten zufolge etwas schwächer gelaufen. Die Auslieferungen von Pkw seien gegenüber dem Vorjahresmonat um zwei Prozent auf 1,59 Millionen Stück zurückgegangen, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen in Peking mit. Im März hatten die Auslieferungen noch um 6 Prozent zugelegt. Gegenüber dem Vormonat würden die Zahlen ebenfalls einen Rückgang bedeuten. China ist der größte Automarkt der Welt und als solcher auch für die deutschen Hersteller Volkswagen (inklusive der Töchter Audi und Porsche, BMW und Mercedes-Benz der wichtigste Einzelmarkt.
Hier liegen genau die Probleme des VW-Konzerns. Der Auto-Dino kommt mit seinem ID-Modellen in China nicht an. Der Marktanteil im Segment der Stromer lag zuletzt nur bei rund vier Prozent. Zur Erinnerung: In den letzten Jahren hat VW rund 40 Prozent seiner Gewinne in China mit seinen lukrativen Verbrennermodellen erwirtschaftet.
Eine Trendwende zeichnet sich nicht ab. Die Stromer von VW sind nach wie vor nett im Design, aber zu wenig innovativ. Im Vergleich dazu sind die Elektroautos von BYD, Nio, Aiways, Geely und vor allem dem neuen SU7 von Xiaomi vollgepackt mit Software und einem am Kunden orientierten Infotainment ausgestattet.
Die Zusammenarbeit zwischen VW und Xpeng ist richtig. Allerdings bringen bei beiden lediglich zwei neue Modelle auf den Markt. Darüber hinaus sollen die Autos erst 2026 kommen.
Zwar hat die LBBW am Mittwoch mit einem Kursziel von 175 Euro für die VW-Aktie ihre Kaufempfehlung bestätigt, für den AKTIONÄR ist und bleibt Volkswagen jedoch das Sorgenkind unter den deutschen Automobil-Herstellern.
Die ID.Modelle sind nett, aber zu wenig innovativ. Auch der ID.7 ist kein Game-Changer und das Billig-Modell kommt spät. Bis dahin haben Renault, Stellantis und Tesla das Marktsegment längst besetzt. Mit den schwachen Zahlen für das erste Quartal wurde erneut deutlich, dass VW im größten Markt der Welt China Probleme hat, sich gegen die immer stärker werdende innovative Konkurrenz zu behaupten. Die Kooperation mit Xpeng ist richtig, braucht aber Zeit. Die Aktie ist aktuell kein Kauf.